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Geen’s „Chase Me“

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Der "Chase me" von Philip Geen wurde kurz vor dem 1. Weltkrieg auch in Deutschland verkauft.

Der Ködername bedeutet übersetzt „jage mich“, einen viel treffenderen Namen kann ein Kunstköder nicht haben.

Philip Geen aus Richmond im Süden Englands ist bis heute einer der wichtigsten Kunstköder-Erfinder. Er war Autor von Angelbüchern und Präsident des Londoner Angelclubs. Seine Kunstköder-Entwicklungen wurden europaweit von allen wichtigen Firmen verkauft: Allcock, Farlow und auch von einigen maßgeblichen deutschen Produzenten.

Im Katalog der Münchner Firma Hildebrand-Wieland taucht er als „neuer englischer Spinnköder ‚Fang mich‘“ auf. Hildebrand hatte ihn in sechs Größen von 3 bis 10 cm im Programm, vergoldet, versilbert oder bemalt.

Der „Chase me“ wurde 1910 in London zum Patent angemeldet, es gab ihn in mehreren Größen, auch naturrealistisch bemalt wie eine kleine Schmerle oder Bachforelle. Die wunderschöne Bemalung dieser Köder hat damals eine Tochter von Philip Geen übernommen. Typisch für Geens Köder ist der in der Spitze eingebaute „Geen Swivel“. Mit der Bemalung und dem aufwändig per Hande gebundenen Seidenwurmvorfach stecken mehrere Stunden Arbeitszeit in so einem Köder, heutzutage unvorstellbar.

Dieser Köder taucht in Deutschland nur extrem selten auf, das ist auch verständlich. Wenn er 1910 patentiert wurde, dann kam er wahrscheinlich erst ein, zwei Jahre zeitverzögert in unsere Läden. Mit dem Beginn des 1. Weltkrieges 1914 endeten dann vorerst die deutschen Handelsbeziehungen mit den Briten.

Wer hat weitere alte englische Köder in seiner Sammlung? Bilder bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Link-Tipps:

Geen’s Spiral Minnow…

Hardy Golden Sprat Devon…

Devons von Hardy…

Der fragile Stinger besteht aus Seidenwurmdarm. Der im Köder eingelassene Geen-Wirbel ist ein Markenzeichen des Herstellers.
Eine Flosse des kleinen Köders ist mit PATENT gemarkt.
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