Frank M. schickte uns Fotos von einer ungewöhnlichen Achsrolle mit Holzspule. Er schrieb dazu:
„Hallo Thomas, hier eine Holzrolle aus meinem Fundus. Kann es sich um eine Noris-Rolle handeln? Die Griffe sind ähnlich geriffelt und auch die Rückseite, der Klicker sowie der Rollenfuß scheinen eher auf eine deutsche Marke zu deuten. Vielleicht kann ja jemand aus dem Blog helfen? Grüße Frank“
Hallo Frank, ich würde diese Rolle eher nicht zu Noris packen. Zumindest habe ich sie in noch keinem Noris-Katalog entdecken können. Ich habe aber in meiner Sammlung ein fast identisches Modell, ebenfalls mit Holzspule und geriffelten Griffen. Diese Rolle hat nur eine andere Rückwand, Fuß und Achsschraube sind aber absolut gleich. Die Rückwand meiner Variante deutet eventuell auf die Hamburger Firma Littmann hin, die Rollen mit ähnlicher Rückwand im Programm hatte. Auch die Form des Schiebers könnte auf Littmann hindeuten. Übrigens: Die Spule wurde aus laminiertem Holz, das aus vielen aufeinander geleimten Schichten dünnen Furniers besteht, gedrechselt. Vielleicht handelt es sich dabei um wasserresistentes Tropenholz. Auch diesbezüglich würde Hamburg als internationale Hafenstadt gut passen. Ich würde unsere Rolle in die frühen 1950er datieren. In der Nachkriegszeit wurde aus Materialmangel viel mit den unterschiedlichsten Werkstoffe (z.B. Plexiglas, Bakelit, Plastik, Hartgummi) im Rollenbau experimentiert. Beste Grüße Thomas
Weitere Infos bitte an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 31. Dezember 2022
Es könnte sich auch um eine Geco-Rolle aus dem Schichtholzmaterial „Lignofol“ der Troisdorfer Firma Gustav Genschow & Co. handeln…