Zur Zeit verweile ich urlaubsbedingt in Süd-Tirol. Neben Wandern, Biken und Klettern, darf natürlich auch Angeln nicht fehlen. So machte ich mich nach einer ausgiebigen Recherche auf, um mir die entsprechenden Papiere zu besorgen. In Süd-Tirol benötigt man neben dem deutschen Fischereischein, sowohl eine Fischerlizenz für Italien (kostet 16€ und ist 10 Jahre gültig) sowie eine Tageskarte für den entsprechenden Gewässerabschnitt. Erhältlich sind die Papiere für den Grödnerbach bei der Touristeninformation in St. Christina.
Der Kauf verlief problemlos und bei strahlend blauem Himmel ging es nun zum Grödnerbach. Bereits zwei Tage zuvor hatte ich den Bach das erste Mal besichtigt und mir ein paar Stellen ausgeschaut. Am Auto montierte ich die Rute.
Ich wählte eine Rute ( Greys XF2 ) der Klasse 8 in 10″, um die nötigen Kraftreserven zu haben. Der Durchfluss an diesem Tag war mit 6.6 m³/s relativ groß. Zudem verwendete ich eine schnell sinkende Schnur sowie ein 10lb Vorfach.
Eine der größten Herausvorderungen war für mich der Zugang zum Bach selbst. Denn fast überall war dichter Uferbewuchs bzw. steile Mauern die den Einstieg unmöglich machten. Unter einer Brücke wurde ich dann fündig, dennoch hieß es klettern!
Und ebenso heikel wie der Einstieg ist natürlich auch der Ausstieg. Gerade für Tiere, die versehentlich ins Bachbett geraten, gibt es oft kein Entkommen. Hier ein totes Reh.
Endlich im Bach angekommen wurde mir sehr schnell klar, dass ich die Fließgeschwindigkeit und den vorherrschenden Wasserdruck ein wenig unterschätzte.
Mit das Erste was ich vor dem initialen Wurf mache, ist das Drehen von Totholz und Steinen um mir einen Eindruck vom natürlichen Nahrungsangebot zu machen. Hier wimmelte es bspw. von Köcherfliegenlarven.
Nach den ersten erfolglosen Würfen, zog ich zu einem kleinen Wehr weiter, an dem ich auch den ein oder anderen Biss bekam. Eine kleinere Forelle konnte ich dann auch überlisten.
Quasi mit dem Fang der Forelle zog ein Gewitter auf und ich verließ sofort das Wasser um Unterschlupf im Auto zu suchen. Ein Platzregen ging nieder und ich hoffte, dass sich das Wasser nicht zu sehr eintrübt. Doch seht selbst, innerhalb kürzester Zeit war das Wasser braun.
Natürlich versuchte ich mein Glück weiter, doch nach einem weiteren Regenguss gab ich mich einsichtig und beendete meinen Forellentrip.
Mein Fazit:
Nehmt euch vor dem Kauf der Karten die Zeit um die passenden Stellen, Zugänge zum Gewässerabschnitt zu finden und behaltet die Wettervorhersage im Auge.
Grüße Manuel