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Eisfischen in der Schweiz

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Manuel Schneider freut sich über eine schöne Regenbogenforelle, beim Eisangeln in der Schweiz erbeutet.
Das ist das Gewässer! Eisfischen knapp 2000m über dem Meeresspiegel am Melchsee Frutt.

Wie doch die Zeit vergeht. Es ist nun fast ein Jahr her, seit uns der Coronavirus begleitet. Noch vor dieser Zeit, hatte ich die Gelegenheit, das Eisfischen in der Schweiz zu praktizieren.

Wir angelten dort zwei Tage, sowohl am Tannensee als auch am Melchsee und übernachteten im Berghotel. Ein echt außergewöhnliches Erlebnis. Im Anhang eine kleine Fotodokumentation über die Ereignisse.

Eins vorweg, an guter Kleidung solltet ihr nicht sparen! Denn seid euch bewusst, ihr verbringt mehrere Stunden quasi stehend auf dem Eis. Da empfehle ich absolut temperatur- und wasserbeständiges Schuhwerk. Für diesen Zweck hatte ich mir extra von der Fa. Baffin den Apex zugelegt. Er erinnert ein wenig an einen Snowboard Softboot, an guten Laufkomfort ist demnach eher nicht zu denken. Aber schön warm ist er.

Ein großzügiges Luftpolster um die Füße sorgt für eine dringend notwendige Isolierschicht.

Zudem wattierte Skihosen, warme Unterwäsche, Mütze, Schaal und eine Schnee- oder Sonnenbrille. Handwärmer sollten auch dabei sein, wenn ihr eine aktive Angelmethode, wie etwa die Dropshotangelei praktiziert. Die Bisse, manchmal nur zarte Zupfer, sind mit dicken Handschuhen kaum spürbar.

Mit der kurzen Pimpel wird der Dropshotgummi gezupft.
Ein Schlitten zum Transport eures Tackles und der Verpflegung ist ebenfalls empfehlenswert.
Im Tunnel werden die angerosteten Kufen wieder richtig blank.
Für das eigentliche Angeln erhaltet ihr einen Eisbohrer und eine Schaufel.
Dazu eine Schöpfkelle, um das Loch eisfrei zu halten.
Vor Ort bekommt ihr auch Schneeschuhe, um auf der Schneefläche nicht einzusinken.
Der Guide macht einen sehr guten Job. Er weist einen unter anderem in die Kunst des Eislochbohrens ein.
Ich bohre mein erstes Eisloch, eins von vielen an diesem Tag.
Wichtig ist auch, das Loch mit einer Schöpfkelle eisfrei zu halten. Denn sonst friert die Schnur fest, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Fisch direkt nach dem Biss verloren geht. So sollte ein eisfreies Loch aussehen.

Zur Ausrüstung:

Ich nutzte eine kurze 1,25m Rute mit einer feinen Spitze und einem Wurfgewicht bis 15 Gramm. Zudem eine 2000er Rolle mit einer 0,28mm monofilen Schnur. Als Vorfachmaterial verwendete ich 0,25mm Fluorocarbon. Dropshot war meine Angelmethode. Als Köder nutzte ich kleine Nymphen, Gmmifische (3 – 7cm) und verschiedene Balance Jigs.

Eine Gummikreatur in Blassrosa am Dropshothaken hat sich gut bewährt.
Die Köderführung erfolgt dann mit zitternden, leicht sprunghaften Bewegungen, wobei man den Gummiköder immer wieder für einige Sekunden ruhen lassen sollte. Ich hatte es auf die Namaycush (Amerikanischer Seesaibling) abgesehen, die in diesen Bergseen vorhanden sind.

P.S.: Sonnencreme nicht vergessen und unbedingt auch verwenden, sonst ist der Sonnenbrand vorprogrammiert. Selbst bei bewölktem Himmel, die UV-Strahlung ist extrem.

Euer Manuel Schneider

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