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Experten begutachten Gewässer-Projekt

1966


Bild: Fischereiverein Hude
Zur Ufersicherung vor Erosion wird Geröll ins Gewässer eingebracht. Bild: Fischereiverein Hude

Am 16. September 2014 wird das Projekt „Renaturierung der Kimmer Bäke in Hude-Vielstedt“ der Expertenjury von „Bach im Fluss – Der Niedersächsische Gewässerwettbewerb 2014“ vorgestellt.

Das alte Bachbett der Kimmer Bäke wird wieder freigelegt. Bild: Fischereiverein Hude

Seit 1994 engagiert sich der Fischereiverein Hude für die Revitalisierung der Huder-Berne (Huder-Bach) und nimmt an einem Wiederansiedlungsprojekt für Wandersalmoniden (Lachs und Meerforelle) teil. Beim niedersächsischen Gewässerwettbewerb „Bach im Fluss“ gehört es zu den 11 ausgewählten Projekten, die im September von einer 7-köpfigen Expertenjury bereist werden. Auf dieser Grundlage wird dann über die Preisträger des Wettbewerbs entschieden.

Mit dem Ziel, die Gewässerentwicklung in Niedersachsen zu fördern, gelungene Projekte der Fließgewässer-Entwicklung öffentlich zu präsentieren und die Vorbildfunktion guter Projekte zu nutzen, wurde der Gewässerwettbewerb vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens erstmals 2010 ins Leben gerufen und wird nun 2014 zum dritten Mal durchgeführt. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie schreibt vor, den guten ökologischen und chemischen Zustand der niedersächsischen Bäche und Flüsse wieder herzustellen.

Nach dem Ausbaggern wurde die Sohle der Kimmer Bäke mit Kies befestigt. Bild: Fischereiverein Hude

Die Nominierung zeigt, dass das Projekt an der Huder-Berne (Huder-Bach) eines der guten Beispiele zur Förderung der Fließgewässerentwicklung in Niedersachsen ist. Es zeichnet sich unter anderem durch eine innovative Herangehensweise und besonderes Engagement aus. Wer sich davon einen Eindruck verschaffen möchte, ist herzlich zum öffentlichen Jury-Termin eingeladen. Treffpunkt ist um 15 Uhr an der Grundstückeinfahrt „Am Sandfang“ in 27798 Hude-Vielstedt.

Projektbeschreibung

Im Bereich des ehemaligen Zusammenflusses von Kimmer Bäke und Brookbäke besteht ein Sandfang zur Reduzierung der Sedimentfrachten für den weiteren Gewässerabschnitt. Der Sandfang wurde im Hauptschluss angelegt, so dass beide Bachläufe in ein Gewässer mit Stillgewässercharakter münden. Derart angelegte Sandfänge wirken sich nachteilig auf die typische Bachfauna aus. Darüber hinaus ist die lineare Durchgängigkeit des Gewässersystems durch das Abschlagsbauwerk (Höhenunterschied ca. 50 cm) unterbrochen.

Auf der westlichen Seite direkt neben dem Sandfang liegt das alte Bachbett der Kimmer Bäke. Durch den Wiederanschluss dieses Gewässers kann der Sandfang umgangen werden, so dass die lineare Durchgängigkeit der Kimmer Bäke wieder hergestellt werden kann. Die Anbindung hat so zu erfolgen, dass die bei höheren Abflüssen stattfindenden Sedimentumlagerungen im Oberlauf der Kimmer Bäke, weiterhin zu einem Transport von Sediment in den Sandfang führen.

Durchführung

 

Im Bereich des Abzweigs des Altlaufes der Kimmer Bäke erfolgt die Errichtung einer Überlaufschwelle im jetzigen Verlauf des Gewässers. Die Schwelle besteht aus zwei Lärchenspundwänden mit dazwischenliegenden Steinen. Der Abstand der beiden Spundwandreihen liegt bei ca. 3 m. Vor und nach jeder Spundwand erfolgt eine Sicherung gegen Auskolkung. Im Einlaufbereich des neuen Gewässerverlaufs wird ein regulierbares Wehr mit Schütz errichtet. Der gesamte zukünftige Gewässerverlauf wird entschlammt und das ursprüngliche Gefälle wieder hergestellt. Partiell erfolgt die Zugabe von Hartsubstrat (Kies) zur Sohlstabilisierung. Die im Unterlauf bestehende Verrohrung (ca. 20 m) wird entfernt und der Gewässerverlauf profiliert. Unterhalb des Abschlagsbauwerks wird der neue Gewässerverlauf tangential an den bestehenden Lauf angebunden.

-pm-

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