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Damylia ohne Wendefuß

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Verwirrend: Links eine Junior 4000 mit der Rückwand einer Damylia 4100, in der Mitte eine Damylia mit Wendefuß mit der Rückwand einer Junior, rechts eine Junior, so wie sie aussehen muss. Bei DAM war eben alles möglich... Bilder: Jan Wolter

Laut DAM-Katalogen aus der Zeit um 1949 bis 53 hat die Damylia 4100 eigentlich einen einzigartigen Wendefuß.

Jan Wolter ist jetzt auf ein Exemplar mit normalem Fuß gestoßen, das wie die Schwesterrolle Junior 4000 aussieht. Er schrieb uns dazu: „Guten Morgen Thomas, vor einiger Zeit hatte ich eine kleine Kiste mit altem Angelgerät erstanden. Ich liebe ja diese Mystery-Kisten! Es war eine kleine DAM-Rolle gut zu erkennen. Ich hatte angenommen, dass es sich beim Rollenmodell um die DAM „Junior“ handeln muss, wurde aber positiv überrascht. Es handelt sich um das Modell „DAMYLIA“. Anbei ein paar Fotos vom Zustand wie sie bei mir angekommen ist. Eine Kurbelgriff fehlte leider, ich habe aber über die Jahre einiges an Ersatzteilen gesammelt. Ich habe die Rolle gereinigt und einen neuen Knauf angebaut, den ich noch liegen hatte. Ich habe dann mal zwei „Junior“ aus der Vitrine geholt und sie mit der „DAMYLIA“ verglichen.

Fazit: Es wurde dem Kind ein neuer Name gegeben, es ist eindeutig alles identisch, was Gehäuse/Spule/Schieber betrifft. Nur die Knäufe der Rollen unterscheiden sich. Die Juniors haben glatte Knäufe und die DAMYLIA hat die klassischen mit den drei Rillen. Was mir bei der DAMYLIA noch aufgefallen ist, dass sie unten im Steg am Fußteil ein Loch hat. Vermutlich konnte man sie dort als Wenderolle umbauen. Wie es bei dem einen Modell meiner Juniors der Fall ist. Was mich noch interessieren würde: Konnte man den Fuß als Ersatzteil zukaufen? Beste Grüße Jan“

Hallo Jan, eine durchaus interessante Rolle! Die Damylia 4100 hatte eigentlich laut Katalog immer den Wendefuß. Ich nehme an, dass DAM irgendwann einfach Damylia-Rückwände für die Junior verwendet hat. Ich besitze drei Damylia 4100, die auch mit 4100 gemarkt sind, zwei davon haben aber Junior-Rückwände. Das scheint also sehr häufig vorgekommen zu sein. Vielleicht hat man sich bei der Produktion verschätzt und dann DAM-typisch die Restteile einfach kreuz und quer aufgebraucht. Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Der "Fundzusammenhang": Die Junior entpuppte sich als Damylia ohne Wendefuß.
An diese Damylia-Rückwand samt Halterung gehört eigentlich ein Wendefuß.
Leider fehle ein Griffknauf. Bei der Spule einer Junior wären hier glatte zylindrische Knäufe ohne Rillen zu erwarten.
Nach der Reinigung: Ein Griffknauf konnte mit einem Original-Ersatzteil ersetzt werden.
Die Damylia ohne Wendefuß (links) im Vergleich mit der baugleichen Junior.
Der einzige Unterschied sind die Knäufe: Die Junior (rechts) hat glatte Griffe ohne Rillen.
Unter dem Fuß der Damylia (links) ist eine Bohrung zur Montage des Wendefußes vorgesehen. Die Vernietung des normalen Fußes aus Alublech ist aber wohl werksseitig geschehen.
Die Junior 4000 und die Damylia 4100 mit Wendefuß im DAM-Katalog von 1949.
Auch 1953 hatte die Damylia 4100 immer noch ausschließlich den Wendefuß.
Drei Damylia mit Wendfuß im Vergleich: Die beiden mit 4100 gemarkten Rollen (links und rechts) haben witzigerweise Rückwände der Junior bekommen. Die mittlere Rolle ist mit Damylia (Fabrikat DAM Berlin) gemarkt, dafür nicht mit 4100. Bilder: TK
Bei der Damylia 4100 gab es zwei verschiedene Rückwand-Halterungen.
Bei der Junior und Damylia finden wir auch pilz- oder hutförmige Griffknäufe (rechts).
Zwei "normale" DAM-Junior.
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