Noch vor 100 Jahren fischte jeder damit, heute sind sie fast ausgestorben: Spinnsysteme für den toten Köderfisch.
Systeme gibt es in einer ungeheuren Vielfalt, sie sind deshalb ein ganz tolles Sammelgebiet. Wer sich für englische Spinnfluchten interessiert, dem empfehle ich das Zusatzbändchen „Best of British Baits, Supplement One: An Identification Guide to Flights, Spinners, Mounts & Bait Harnesses“ von Chris Sandford. Da dünne aber inhaltsreiche Heftchen von 2001 ist hin und wieder antiquarisch zu bekommen. Wer sich für deutsche Spinnsysteme interessiert, vor allem unser Dr. Heintz war da sehr erfindungsreich, dem empfehle ich alte Kataloge von Hildebrand oder auch die frühen Heintz-Buchausgaben als Lektüre.
Link-Tipps:
Zelluloid-Turbinensystem nach Dr. Heintz…
Röhrchen-Spinner nach Dr. Heintz…
Wer besitzt weitere interessante Spinnsysteme? Bilder an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 24. September 2021:
Peter Andres schrieb per Mail: „Hallo Thomas, ich habe noch ein Spinnsystem, über dessen Hersteller ich keinerlei Informationen habe. Es ist kein Hinweis auf der Verpackung enthalten. Auf jeden Fall ist es handwerklich sehr aufwendig hergestellt. Vielleicht kannst Du etwas Licht ins Dunkle bringen. Mit freundlichen Grüßen Peter“
Hallo Peter, da kann ich Dir gerne weiterhelfen. Das ist ein sog. Stocker-System aus der Schweiz. Sie werden anscheinend heute noch hergestellt und sind schweineteuer, an die 25-50 Euro pro Stück, je nach Größe. Deutsche Raubfisch-Versandhändler hatten die auch immer im Angebot. Man kann einen großen Gummifisch darauf aufziehen oder einen toten Köderfisch und dann damit langsam vom Boot aus schleppen. Dein System muss also gar nicht so alt sein, vielleicht nur 20 Jahre. Es gab eine Plastik- und eine Metall-Tauchschaufel mit dabei, die man wechseln konnte, um die Tauchtiefe etwas zu variieren. Die Verpackung ist auch so original. Beste Grüße Thomas