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Sachsen: Talsperre Quitzdorf wird abgefischt

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Zur Reparatur der Staumauer muss der Quitzdorfer Stausee in Sachsen komplett abgelassen werden. Bild: Ä. Redeker

Eine vollständige Entleerung ist nötig. Seit fast 50 Jahren ist die Talsperre Quitzdorf ohne Unterbrechung im Einsatz. Nun muss sie saniert werden.

Dies meldete die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen via sachsen.de am 8. Februar 2019. Bei einer Bauzustandsanalyse im vergangenen Jahr wurden erhebliche Schäden auf der Wasserseite des Entnahmebauwerks festgestellt. Um ein vollständiges Schadensbild zu erhalten, muss auch der untere Staubereich untersucht werden, der im vergangenen Jahr trotz Trockenheit noch eingestaut war. Dafür muss die Talsperre in diesem Jahr vollständig entleert werden.

Die Absenkung ist in Abhängigkeit von der Witterung zwischen Mai und August 2019 geplant. Zusätzlich ist von einer Bauzeit von mindestens drei Monaten bis November dieses Jahres auszugehen. Das Wasser des Schwarzen Schöps wird in der Bauzeit direkt über den Grundablass der Talsperre in die Satzfischanlage im Unterlauf geleitet. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Talsperre wieder angestaut.

Schonzeiten und Mindestmaße werden aufgehoben

Für die notwendige Entleerung der Talsperre muss der vorhandene Fischbestand entnommen werden, wofür vom Fischereipächter ein Abfischen mit geeigneten Fischereimethoden vorbereitet wird. Dafür werden auf Antrag des Fischereipächters örtlich und zeitlich befristet für die Hauptsperre und das Vorbecken Reichendorf die Fischschonzeiten, Fangbegrenzungen und Mindestgrößen laut Fischereigesetz aufgehoben (wahrscheinlich schon ab 1. März). Die Genehmigung dazu wird durch die zuständige Fischereibehörde erteilt.

Die Sonderregelungen zum Angeln an der Talsperre werden rechtzeitig in der Verbandszeitschrift „Fischer & Angler in Sachsen“ bekanntgegeben. Das Fangverbot in den Naturschutzgebieten und den mit Bojen gekennzeichneten Bereichen vor den technischen Anlagen der Talsperre bleibt bestehen.

Der Fischereipächter wird im Zeitraum Mai bis Juni die restlichen Fische entfernen und einen Teil davon in anderen Becken bis zur Neuflutung auslagern.

Die Landestalsperrenverwaltung wird die geplante Maßnahme bei einer Informationsveranstaltung am 10. April 2019 um 18 Uhr im Landhotel „Zum Heideberg“ in Kollm öffentlich vorstellen. Dazu sind alle interessierten Bürger und Medienvertreter herzlich eingeladen. Zur fortlaufenden Information bereitet die Landestalsperrenverwaltung eine Internetseite vor. Diese soll Anfang März freigeschaltet werden unter: www.wasserwirtschaft.sachsen.de –> aktuelle Bauvorhaben.

Die Talsperre Quitzdorf dient vor allem dem Hochwasserschutz und der Niedrigwasseraufhöhung bei Trockenheit. Außerdem hat sie eine große Bedeutung für die Binnenfischerei und wird zur Naherholung genutzt. Die Talsperre ist seit ihrer Inbetriebnahme noch nie komplett entleert worden.

Ferien-Anlagen am See beenden schon teilweise am 1. März vorzeitig die Winterpause, um dem erwarteten Ansturm der Angler gerecht zu werden.

-pm-

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