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Monobarsche

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Monobarsche

09.07.2014 11:56 von Matze Koch

Monobarsche

Dropshotbarsche fängt man nach meiner Meinung nicht nur wegen der ungewöhnlichen Köderbewegung so gut, sondern aufgrund des fast unsichtbaren Fluorocarbons

„Zack!“,

da rappelt es schon wieder in meiner ultraweichen Rute. Ein schöner Barsch hat den Miniwobbler genommen. Der siebte Fisch auf dieser Tour. Lang ist’s her, dass die Fänge in meinem Hausgewässer so gut waren, meine neue Idee schlug gut ein.
Die Barsche blieben nämlich plötzlich aus, schienen lange wie ausgestorben. Waren sie das wirklich? Machte ich was falsch? Ich hatte an meiner Angelei nichts geändert. Alle Grübelei brachte mich nicht weiter.

 

Ein hilfreicher Fehler

Dann beging ich einen dämlichen Fehler. Doch gute Ideen entstehen ja nicht selten aus Fehlern. Ich wollte meine Barschrolle neu bespulen. Auf der alten Ersatzspule einer anderen Rolle hatte ich noch eine verwertbare Geflechtschnur. Die spulte ich munter auf mein klitzekleines Barschröllchen. Doch meine Augen sind nicht mehr die besten, und ich war unkonzentriert, so registrierte ich gar nicht, dass ich das Backing mit rüberspulte. Eine dünne 0,20er Monofilschnur, die sich kaum vom glatten Geflecht unterschied. Noch nicht einmal beim Anbinden des Knotenlosverbinders fiel mir das auf, zudem ich in Eile war. Am Wasser fing ich dann seit Jahren meine ersten Barsche. Erst bei einem Hänger bemerkte ich meinen Fehler. Warum reißt die Schnur so schnell? Monofil? Wie doof ist das denn?

 

 

Auch über Wasser bestens erkennbar,wie krass sich Mono von greller Fusionsschnur unterscheidet

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Augenräuber?

Dies Erlebnis hat mich zum Nachdenken gebracht. Hingen meine Erfolge mit dem ungewollt aufgespulten Mono zusammen? Von Anglern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wird die Dehnung ins Feld geführt, die das Einsaugen des Köders erleichtern soll. Ich glaube die Sichtigkeit im Wasser ist der viel wichtigere Grund. Am besagten Tag begleitete mich meine Frau nicht mit der Kamera sondern mit der Rute, und dem üblichen knallgelben Geflecht. Barsche fing sie keine. Dafür einige kleinere Hechte. Wir machten den direkten Vergleich und bewegten die Schnur im Wasser vor unseren Füßen. Vom Monofil war nichts zu erkennen. Die gelbe Fusionsschnur dagegen glänzte wie ein Leuchtfeuer. Wenn dann der Köder noch gezupft wird, zuckt die grelle Schnur jedes Mal wie wild. Da müssen doch die Fische eines Tages dahinter kommen. Wohlgemerkt: Unsere Gewässer sind verhältnismäßig trüb, im klaren Wasser verstärkt sich der Effekt deutlich! Erfolge mit der Dropshotmethode bestätigen meine Vermutung, denn da arbeitet man auch mit einigen Metern Monofil oder Flurocarbon.

 

Beim Dropshotten selbstverständlich: Fluorocarbon statt Geflecht

 

 

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Mehr Informationen

In diesem Clip von einem Wobbler-Aktionstest ist die enorme Sichtigkeit vom Stahl gut erkennbar

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Erfolg gesichert

Am nächsten Tag spulten wir beide eine tragfähigere Mono-Schnur auf unsere Barschrollen. Wir fingen auf Anhieb Fische in Stückzahlen, seit langem nicht mehr üblich waren. Auch knallten immer wieder mal Hechte auf unsere Winzköder. Apropos Hecht: Ein Stahlvorfach ist eindeutig von Nachteil, wenn man gezielt Barsche fangen will. Ein kleiner Köder auch am noch so feinen Stahl sehr unnatürlich daher, das ist im Filmclip gut zu erkennen. Zudem Stahl auch die die zarten Laufeigenschaften ungünstig beeinflusst. Darum verzichte ich beim Barschangeln bewusst auf Stahl. Um einigermaßen sicher zu sein, Hechte trotzdem zu landen, schalte ich Fluorocarbon oder, je nach Köder, auch das recht steife Hardmono in 0,25mm vor. Hechtmonster sind mit Barschködern nicht zu erwarten, daher konnte ich unerwartet beißende Hechte bislang alle landen.

 

Mit Stahl ist man gegen Hechtzähne gefeit, wird aber immer weniger Barsche fangen

 

Wichtig ist eine perfekte Abstimmung des Geräts, denn eine sensible, weiche Rute muss die Fluchten abpuffern, dann hat man auch nichts zu befürchten, was das schwächere Monofil betrifft.

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Ob Monofil für Eure Zwecke in Frage kommt, entscheidet am besten selber:

Vorteile Monofil:
• Kaum zu erkennen für die Fische
• Mehr Dehnung ideal für kurze Distanzen (Kanäle) (weniger Ausschlitzer bei den porösen Barschmäulern)
• Kostengünstig, einfach knotbar (ein weiteres Metallteil fällt weg!)
• Abriebfester als dünne Geflechte

Nachteile Monofil:
• Geringere Tragkraft sorgt für mehr Köderverluste bei Hängern
• Große Dehnung ist nicht für Distanzfischen geeignet.
• Wurfeigenschaften nicht ganz so gut wie bei Fusionsschnüren

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