Die meisten Angelgeräte-Sammler horten Rollen und Köder, vielleicht noch Kataloge und Ruten.
Dabei verrät nur ein Gerät bis ins Detail die genauen Angelmethoden ihrer Zeit: das Wickelbrettchen! Haken (teils mit vertrocknetem Köder), Vorfachmaterial- und Länge, Bebleiungsmuster, Hauptschnur und dazu passendes Posenmodell sind quasi eingefroren und archiviert für alle Ewigkeiten auf einer Fertigangel, die nur noch an die Spitze einer unberingten Stipprute oder an die Hauptschnur auf einer Rolle geknotet werden muss. Niemand hat in früheren Zeiten am Wasser montiert, selbst an Rollenruten wurde eine Fertigangel verwendet.
Auf den frühesten Modellen aus der Zeit um 1890-1920 findet sich ein Vorfach aus Seidenwurmdarm, angeknüpft an grobe Hanfschnur. Über der Pose wurden oft zusätzliche Pilotkorken auf die Schnur gefädelt, damit diese nicht einsinken konnte. Die Schwimmer bestehen oft aus Federkielen mit Korkkörper. Dann kam die große Zeit der Zelluloidschwimmer. In der Nachkriegszeit wurden die Posen dann immer bunter, vor allem durch die Modelle aus Benelux und Frankreich. Ländern, in denen das feine Stippfischen zuerst modern wurde.
Wer hat ebenfalls schöne und interessante Wickelbrettchen? Bilder an thomas.kalweit@paulparey.de