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Buhnen bewusster gestalten

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Immer größere Schiffe befahren den Main in Unterfranken – zum Leidwesen der Fischer, die negative Auswirkungen auf den Fischbestand beobachten.

22.07.2009

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Die Schifffahrt auf dem Main kann zum Schutz der Fische nicht reduziert werden, erklärt Biologen Dr. Daniel Krätz. Wasserbaulich könnte jedoch viel getan werden. Dies ergaben Untersuchungen des Fischökologen vom

„Wissenschaftlichen Zentrum für Umweltsystemforschung“ der Universität Kassel. 2006 begann Krätz, die Buhnenfelderkette am Main und die zu ihr gehörige Fischfauna unter die Lupe zu nehmen. Er erkannte, dass die Artenvielfalt in dem durch zahlreiche Wehre aufgeteilten Main mit der Vielfalt der Habitate wächst. Die einzelnen Habitate entlang des Mains unterscheiden sich vor allem durch die Größe der Buhnenöffnungen. Einige Fischarten lieben Buhnen mit kleinen Öffnungen, die durch den Wellenschlag der Schiffe nicht allzu stark tangiert werden. Karpfen, Rotaugen und Rotfedern sind typische Bewohner dieser zur Verlandung tendierenden Habitate. Döbel und andere strömungsliebende Fischarten hingegen benötigen Buhnen mit großen Öffnungen. Ihnen macht es nichts aus, dass vom Wellenschlag der Schiffe bis zu 30 Prozent des Wassers verwirbelt und ausgetauscht wird. Wie verträglich die Schifffahrt auf großen Wasserstraßen wie dem Main letztlich ist, hängt also davon ab, wie geschickt die Fischhabitate gestaltet werden. Krätz: „Wobei es in jedem Fall wichtig ist, einen Habitatmix mit Buhnen unterschiedlicher Öffnungsgröße herzustellen.“ Buhnen beschleunigen die Fließgeschwindigkeit in der Fahrrinne, fördern dort die Tiefenerosion und verhindern so die Sedimentation. Dadurch bleiben Flüsse auch in Niedrigwasserzeiten länger schiffbar. -pc-

 

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