Auf dem Flohmarkt in Vught konnte ich vor ein paar Monaten für kleines Geld eine schnuckelig kleine „Amateur“ (Spulendurchmesser 5,5 cm) von Meisselbach erwerben.
Diese amerikanischen Rollen wurden um 1900-1920 von so ziemlich allen größeren europäischen Angelgeräte-Herstellern verkauft, auch beispielsweise von den deutschen Firmen DAM Ziegenspeck und Sartorius. Ich habe hier verschiedentlich darüber berichtet (siehe Linkliste unten).
Mit oder ohne Patent-Punze?
Die für die USA hergestellten Rollen sind mit dem Patent-Daten gemarkt. Bei den in Deutschland verkauften Amateur-Rollen fehlt die Patent-Angabe auf der Rolle, dadurch sind sie einfach zu identifizieren.
Genietet oder geschraubt?
Manche Amateur-Rollen von DAM haben auf dem Auslösehebel auch eine Ziegenbock-Punze. Wahrscheinlich ist deshalb dieser Hebel bei den Versionen von DAM mit zwei Schrauben angebracht, weil er für das Einschlagen der Punze abmontiert werden musste. Ursprünglich ist dieser Hebel bei den US-Amateurs nämlich angenietet.
Viele Variationen
Bei den deutschen Versionen dieser Rolle gibt es auch weitere Abweichungen, etwa im Material des Kurbelknaufs, in der Oberflächenbehandlung, in der Zahl der Knäufe usw. Ich habe sogar eine Amateur von DAM, bei der die Spule noch zusätzliche kleine Bohrungen aufweist. Die Abweichungen sprechen dafür, dass damals nur Einzelteile dieses Modells nach Deutschland geliefert wurden, Oberflächenbeschichtung und Montage erfolgte dann bei DAM oder Sartorius. Das ist aber nur eine Annahme.
Infos, Fragen und Anregungen an thomas.kalweit@paulparey.de