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Amateur von Meisselbach

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Meisselbach "Amateur" mit der typischen Daumenbremse. Die Rolle besteht aus Messing und wurde vom Hersteller verchromt.

Auf dem Flohmarkt in Vught konnte ich vor ein paar Monaten für kleines Geld eine schnuckelig kleine „Amateur“ (Spulendurchmesser 5,5 cm) von Meisselbach erwerben.

Diese amerikanischen Rollen wurden um 1900-1920 von so ziemlich allen größeren europäischen Angelgeräte-Herstellern verkauft, auch beispielsweise von den deutschen Firmen DAM Ziegenspeck und Sartorius. Ich habe hier verschiedentlich darüber berichtet (siehe Linkliste unten).

Mit oder ohne Patent-Punze?

Die für die USA hergestellten Rollen sind mit dem Patent-Daten gemarkt. Bei den in Deutschland verkauften Amateur-Rollen fehlt die Patent-Angabe auf der Rolle, dadurch sind sie einfach zu identifizieren.

Genietet oder geschraubt?

Manche Amateur-Rollen von DAM haben auf dem Auslösehebel auch eine Ziegenbock-Punze. Wahrscheinlich ist deshalb dieser Hebel bei den Versionen von DAM mit zwei Schrauben angebracht, weil er für das Einschlagen der Punze abmontiert werden musste. Ursprünglich ist dieser Hebel bei den US-Amateurs nämlich angenietet.

Viele Variationen

Bei den deutschen Versionen dieser Rolle gibt es auch weitere Abweichungen, etwa im Material des Kurbelknaufs, in der Oberflächenbehandlung, in der Zahl der Knäufe usw. Ich habe sogar eine Amateur von DAM, bei der die Spule noch zusätzliche kleine Bohrungen aufweist. Die Abweichungen sprechen dafür, dass damals nur Einzelteile dieses Modells nach Deutschland geliefert wurden, Oberflächenbeschichtung und Montage erfolgte dann bei DAM oder Sartorius. Das ist aber nur eine Annahme.

Infos, Fragen und Anregungen an thomas.kalweit@paulparey.de

Typisch sind die tropfenförmigen Aussparungen in der Spule.
Die Rolle besitzt einen hellen Holzknauf mit vier dünnen Rillen.
Die Rolle ist gemarkt mit "PAT’D FEB.23.86 NOV 23.86 FEB 5-89". Die ältesten Rollen besitzen nur die erste 1886er Patent-Angabe. Bei den deutschen Importversionen fehlen diese Punzen komplett.
Zum Vergleich: Meisselbach "Amateur" von DAM mit zusätzlichen Bohrungen in der Spule. Es gibt auch DAM-Ausführungen dieses Modells ohne diese Bohrungen. Diese gut gefischte Rolle zeigt nur noch letzte Reste der ursprünglichen Verchromung.
Der Daumenhebel ist bei dieser Rolle mit einem Ziegenbock gemarkt und angeschraubt.
Eine weitere mit Ziegenbock gepunzte Amateur (Sammlung M. Schober) ohne zusätzliche Bohrungen.
Diese Rolle besitzt einen schwarzen Knauf, aber ebenfalls mit vier Rillen.
Zum weiteren Vergleich: Sartorius-Variante der Amateur. Hier sieht die Oberfläche eher nach einer Verzinkung aus. Der Knauf ist aus Horn.
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