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AL Victoria mit Stork-Punze

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Anstatt der "AL" Punze von Adolf Legrand trägt diese Rolle das Stork-Logo. Messingfuß und D.R.P.ang. weisen auf ein frühes Baujahr hin. Die Rolle stammt von vor 1930, denn in diesem Jahr wurde das Patent erteilt.

Frank M. hat uns Fotos von einer „Victoria“ von Adolf Legrand mit seltener zusätzlicher Stork-Marke geschickt.

Er schrieb uns dazu: „Hallo Thomas, ich konnte vor ein paar Wochen diese schöne Rolle bei ebay ersteigern. Ist es bekannt, wie es zu dieser Zusammenarbeit mit Legrand und Stork kam und wie lange sie ging. Beste Grüße Frank M“

Hallo Frank, die AL Victoria war in den 1930ern sehr erfolgreich, damals hatte sie so ziemlich jeder deutsche Fachhändler im Programm, darunter auch Stork. Hergestellt wurde sie meines Wissens von den späten 1920ern bis in die frühen 1950er Jahre. AL und Stork saßen ja beide in München, vielleicht hat sich Adolf Legrand den Stork-Schlagstempel kurz ausborgen können, um die Rollen für Stork zu punzen. Interessant ist, dass er sein „AL“ Logo dafür weggelassen hat. Exklusive Vertriebsrechte an diesem Rollenmodell besaß Stork meines Wissens aber nicht, wenn dann nur für kurze Zeit, man findet die Victoria ja beispielsweise auch in den Katalogen von Müller & Fliege (Coburg), Angelgeräte GmbH (Berlin), Schrader (Köln) usw. Auf jeden Fall ist diese Punze auf der Victoria so selten, dass ich davon ausgehe, dass bei weitem nicht jede von Stork vertriebene Victoria so gepunzt wurde. Selbst im Stork-Katalog ist sie ungemarkt zu sehen. Sicher weiß ein anderer Sammler noch mehr! Gruß Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Mehr Punzen gehen nicht drauf: H. Stork München mit Storch, dazu D.R.P.ang. und D.R.G.M.
Die AL Victoria im Stork-Katalog von 1937. Zu dieser Zeit war das DRP schon angemeldet.
Das übliche AL Logo, das für die Stork-Punze weggelassen wurde.

Anmerkung vom 2. Mai 2023:

Gerhard Dee schrieb per Mail: „Hallo Thomas, beim Lesen des Blog-Beitrags über Franks tolle Stork-Victoria ist mir ein kleines Detail aufgefallen. Die gepunzte Seite der Rolle weist zwar normale Alterungsspuren auf, aber es finden sich nirgendwo tiefere Kratzer oder Korrosionsschäden. Nur beim Zusatz „ang.“ hinter dem D.R.P. ist so etwas zu erkennen. In der Vergrößerung sehen diese „Beschädigungen“ für mich wie gewolltes Durch-x-en aus. Dafür gäbe es eigentlich nur eine logische Erklärung: Als die Rolle hergestellt wurde, galt noch „D.R.P.ang.“. Bevor sie jedoch in den Handel kam, erfolgte die Patent-Erteilung. Danach war der Zusatz unnötig und wurde deshalb vor dem Verkauf nachträglich gestrichen. Wenn dem so ist, wurde Franks Victoria mit hoher Wahrscheinlichkeit kurz vor der Patent-Veröffentlichung im Herbst 1930 gebaut. Herzliche Grüße, Gerhard“

In der Vergrößerung ist es zu erkennen: Das "angemeldet" hinter Deutsches Reichspatent (DRP) wurde mit drei X gelöscht.
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