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Weniger Weihnachtskarpfen

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Karpfen
Deutlich zeigen die kleinen Karpfen Verletzungen durch Kormoranschnäbel.
Fischbesatz
Deutlich zeigen die kleinen Karpfen Verletzungen durch Kormoranschnäbel.

Ein Teichwirt aus dem westlichen Sachsen beklagt den Fischklau durch Kormorane.

16.11.2007

Im westsächsischen Kirchberg liegt der Ortsteil Cunersdorf. Hier hat die Fischzucht Alfred Schröder direkt am Rödelbach ihr Domizil. Der Betrieb bewirtschaftet insgesamt 38 Hektar Gewässerfläche. Am Jahresende fehlen dem Züchter zwischen 30 und 40 Prozent des Fischbestandes. Vor allem seine größeren Gewässer über 5 Hektar sind betroffen. Auch die Angler an der Talsperre Wolfersgrün bemerken den starken Rückgang ihrer Fänge. „Um große Schäden zu verursachen, reicht es aus, dass kurz nach Sonnenaufgang ein Trupp von 30 Kormoranen einen Teich befällt und nach etwa einer halben Stunde wieder verschwindet“, berichtet Peter Benz, ein Journalist aus Reichenbach. Lokale Maßnahmen zur Vergrämung bringen wenig Erfolg. „Der Kormoran ist ein guter Europäer. Er bewegt sich schnell über Ländergrenzen hinweg. Nur eine gesamteuropäische Lösung bringt Erfolg“, erklärt Benz. In Sachsen dürfen Kormorane von Jägern bejagt werden. Die Teiche der Cunersdorfer Fischzucht befinden sich aber in sieben verschiedenen Jagdrevieren. Das macht eine koordinierte Bestandskontrolle schwierig.

Im Parkteich in Wildenfels wachsen Schröders Karpfen und Schleien heran, die mit Getreide gemästet werden. In seinen anderen Aufzucht-Teichen tummeln sich Schleien, Hechte, Zander, Karpfen und Welse. Von September bis April verkauft der Züchter seine Karpfen, die er durch Ablassen der Teiche erntet. Um Weihnachten herum hat der Teichwirt seine umsatzstärkste Zeit. Auch verkauft der Betrieb noch Satzfische an Kleinteichwirte und Angelverbände, hier wird vor allem Frühjahrsbesatz bestellt. -ben-

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