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Weltwassertag 2007

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Bild: WWF Canon/Anton Vorauer
Das Donau-Delta in der Ukraine – eine der letzten naturbelassenen Flusslandschaften in Europa. Bild: WWF Canon/Anton Vorauer
Bild: WWF Canon/Francois Xavier Pelletier
Auch die seltenen Fluss-Delfine aus dem Indus sind bedroht.

Jährlich findet der Weltwassertag der Vereinten Nationen am 22. März statt. In diesem Jahr stand er unter dem Motto „Umgang mit Wasserknappheit“.

23.03.2007

Der WWF veröffentlichte zu diesem Anlass ein Ranking der zehn weltweit am stärksten bedrohten Flüsse. „Flüsse sind die Hauptwasserlieferanten der Erde. Die genannten sollen stellvertretend auf die globale Wasserkrise aufmerksam machen, die sich schon seit Jahren abzeichnet. Mit unserer Liste wollen wir erreichen, dass die Alarmzeichen frühzeitig erkannt werden“, erklärt Martin Geiger vom WWF. Alleine fünf der Top Ten befinden sich in Asien: Jangtse, Mekong, Saluen, Ganges und Indus. Dort gefährdet vor allem das rasante Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum die Flüsse, die Auen werden für neue Baugebiete oder Straßen erschlossen. Deshalb gibt es immer weniger Laichplätze, die Wanderwege vieler Fische werden unterbrochen. Auch im für seinen einzigartigen Fischreichtum bekannten Mekong schrumpfen die Fischbestände. Noch deckt er den Eiweißbedarf von rund 70 Millionen Menschen. Aber auch Flüsse auf anderen Kontinenten stehen auf der Liste: der La Plata, der Rio Grande, der Nil, der australische Murray und die Donau.

Unter den Top Ten – Die Donau

Die Donau ist mit 2.500 Kilometern der zweitlängste Fluss Europas. Der WWF bezeichnet den Strom als europäisches „Mahnmal schlechter Flusspolitik“. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts zerstörte der Bau von Deichen 80 Prozent der Donau-Feuchtgebiete. Menschliche Eingriffe wie Uferbefestigung und Kanalisierung schädigten 78 Prozent des Flusslaufs bereits unwiderruflich. Martin Geiger (WWF) zu diesem Thema: „Nur 15 Prozent der Fließstrecke der Donau und ihrer Zuflüsse werden voraussichtlich die ökologischen Kriterien der EU-Wasserrahmenrichtlinien erfüllen, die alle europäischen Flüsse bis 2015 erreichen sollen.“ Die weitere Kanalisierung der Donau schädigt nicht nur die Natur, die Fisch- und Trinkwasserversorgung, sondern birgt auch die Gefahr von extremem Hochwasser. Das Wasser kann nicht mehr in die natürlichen Überflutungsgebiete ausweichen. Neben Infrastrukturmaßnahmen wie Staudämmen und Hochwasserschutz bedroht vor allem die Verschmutzung durch ungeklärte Abwässer die Flüsse. Außerdem entnehmen die Menschen zu viel Wasser für Trinkwasser und Landwirtschaft. Hinzu kommt die extreme Überfischung. Laut „Vereinigung Deutscher Gewässerschutz“ reagieren die Fließgewässer auch empfindlich auf die globale Erwärmung. Immer öfter treten die Flüsse über die Ufer. Wichtig beim Schutz gegen Hochwasser sei die Wiederbewaldung, so Frank Neuschulz von der „Deutschen Umwelthilfe“. Denn Bäume halten das Regenwasser und sorgen bei extremem Niederschlag für eine verzögerte Wasserabgabe ins Grundwasser. -jb-

Foto: WWF

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