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Stör-Test bestanden

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Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn hat gute Nachrichten: Ein Test zur Wiedereinbürgerung des Störs in den Ostsee-Zuflüssen war erfolgreich.

26.10.2006

Durch einen Versuchsbesatz im Juli im der Peene konnten erste Informationen über das Verhalten von Jungstören gewonnen werden. Von Interesse waren für die Wissenschaftler das Wanderverhalten der bis zu 50 cm langen Tiere sowie die Nutzung der verfügbaren Lebensräume. Der Probebesatz diente als Vorlauf für den zukünftige Wiedereinführung von Stören im Odergebiet. Dazu wurden die jungen Störe mit Sendern ausgestattet. Die Ortungen zeigten neben erstaunlichen Wanderleistungen von bis zu 25 km pro Tag auch, dass es sich um echte Individualisten handelt. Mehrfachortungen waren in den vier Monaten so gut wie nie zu dokumentieren, die Tiere verteilten sich in Peene, Peenestrom und Haff. Während sie die Ostsee bislang noch meiden, konnten in der Haffregion die verstreuten Wanderer aufgespürt werden. In deutsch-polnischer Zusammenarbeit wird der im April 2007 beginnende Besatz mit zahlreichen Stören vorbereitet. Unter anderem soll vorher auch der Einfluss der Fischerei auf die Überlebensrate der Tiere untersucht werden, denn im Herbst erreicht die Fischereiintensität in der Oder ihren Höhepunkt. Im Bereich des Peenestroms waren die Fischer ausgesprochen kooperativ. Störe, die zufällig in den Barsch- und Zandernetzen gefangen wurden, wurden sofort zurückgesetzt und die Wissenschaftler informiert. Für den polnischen Teil der Oder hoffen die Wissenschaftler auf eine ähnlich gute Kooperation der Fischer, um die Arbeiten nach so vielen Jahren der Vorbereitung zu einem Erfolg zu führen. Seit 1996 finanziert das Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Auftrag des Bundesumweltministeriums Forschungsvorhaben zur Arterhaltung und Wiedereinbürgerung des Störs in Deutschland. -pm-

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