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Neue Fangquoten für Ostsee-Dorsch

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WWF ist entsetzt: Die Entscheidung der EU-Fischereiminister vom 24. Oktober über die Fangquoten für 2007 sei eine Katastrophe für den Dorsch in der Ostsee.

25.10.2006

Anstatt der Empfehlung der Wissenschaftler vom Internationalen Rat zur Erforschung der Meere (ICES) zu folgen, die einen Fangstopp für Dorsch in der östlichen Ostsee fordern, haben die Minister für 2007 lediglich eine Reduzierung der bisherigen Fangquote von 45.339 Tonnen um 10 Prozent beschlossen. Auch in der westlichen Ostsee wurde die bisherige Quote von 28.400 Tonnen nur um 6 Prozent gesenkt. „Kurzfristige wirtschaftliche Interessen sind die falsche Grundlage für Entscheidungen über die Zukunft unserer Fischbestände“, kritisierte die Fischereiexpertin der Umweltstiftung, Heike Vesper. „Die Dorschfischerei in der östlichen Ostsee muss sofort geschlossen werden und ein Rettungsplan eingesetzt werden.“ In einer kürzlich vorgestellten Studie hatte der WWF gezeigt, dass Sofortmaßnahmen für die Rettung der Dorschbestände beschlossen werden müssen. Dazu gehören die sofortige Beendung der Überfischung, die Verringerung der Überkapazität und ein nachhaltiges Fischereimanagement. Jetzt droht dem Ostsee-Dorsch das gleiche Schicksal wir dem Kabeljau in der Nordsee, dessen Bestand durch schlechtes Fischereimanagement bereits zusammengebrochen ist. Die Chancen, dass sich der Dorschbestand in der Ostsee nach dieser Entscheidung erholt, sind nach Einschätzung des WWF sehr gering. Auch weil die Minister zusätzlich einer Schwächung der Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen für die Fischerei in der Ostsee zugestimmt haben, die für die Bekämpfung der illegalen Fischerei unerlässlich sind. -pm-

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