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Schweiz: Sonderausstellung „Wasserwelten“

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Michel Roggo/roggo.ch
Über der seichten Kiesbank eines kleinen Flusses der Südalpen wartet ein Weibchen der Marmorataforelle auf den Partner zum Ablaichen. ©Michel Roggo
Michel Roggo/roggo.ch
Irisierende Details: Forellenkopf mit unverhoffter Farbenpracht. ©Michel Roggo
Michel Roggo/roggo.ch
In einem renaturierten Altarm der Aare finden Karpfen Schutz unter einem Wurzelstock. ©Michel Roggo
Michel Roggo/roggo.ch
Kristallklares Wasser – ein ungewöhnliches Umfeld für Karpfen, die sonst eher trübe Gewässer bevorzugen. ©Michel Roggo
Michel Roggo/roggo.ch
Schleien an der Oberfläche eines Torfmoors auf der Suche nach Nahrung – im gleißenden Licht der Sonne, die das seichte Wasser aufheizt. ©Michel Roggo
Michel Roggo/roggo.ch
Gewaltige Seeforellen – vorne das Männchen mit Kieferhaken – sind aus dem Neuenburgersee in die Areuse gestiegen, um abzulaichen. ©Michel Roggo

Der Unterwasser-Fotograf Michel Roggo präsentiert vom 18. Januar bis 19. April 2007 aufsehenerregende Bilder im Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde Bern.

11.01.2007

Wasser ist Leben. Nur wo Wasser zur Verfügung steht, kann sich Leben entwickeln. Nirgendwo findet sich eine größere Vielfalt an Lebensformen als entlang eines Gewässers.

Der international renommierte Fotograf Michel Roggo (55) hat das Leben dieser verborgenen Wasserwelt seit über zwanzig Jahren mit der Kamera eingefangen. Dabei arbeitet er intensiv in der Schweiz und den angrenzenden Staaten, aber auch regelmäßig in Skandinavien und auf dem Balkan. Über 40 größere Expeditionen führten ihn auf andere Kontinente, etwa nach Kenia, Alaska, Kanada, Florida, Botswana, Neuseeland, auf die Weihnachts- und Galapagos-Inseln, und zuletzt mehrmals in den Amazonas Brasiliens und Boliviens und nach Kuba.

Michel Roggo fotografiert meist an Fliessgewässern, und oft stehen dabei Fische im Mittelpunkt. Erstaunlich genug dabei: Roggo taucht nicht. Vielmehr fotografiert er vom Ufer oder von Booten aus, mit verschiedenen, selbst entwickelten Systemen. Meist wird eine videoüberwachte Kamera mit Fernauslösung eingesetzt. Dies erlaubt das Darstellen von natürlichen Verhaltensweisen auch empfindlicher Tierarten, oder den Einsatz in kleinräumigen Unterwasserlandschaften oder an gefährlichen Standorten. Allerdings hat auch diese Technik ihre Grenzen – Versuche, Unterwasserbilder von Braunbären und Krokodilen zu erhalten endeten dramatisch… Themen werden stets über lange Zeiträume hinweg erarbeitet: Etwa die Wanderung der Lachse, die Wasserwelt Schweiz, der überflutete Regenwald des Amazonas, Studioaufnahmen von Schweizer Fischen, die endemische Tierwelt Kubas. Größere Projekte wurden unterstützt von Institutionen wie WWF International, Schweizer Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BAFU), dem Kulturamt Freiburg und der Foundation Ushuaia.

Über 7.000 Fotografien von Michel Roggo wurden weltweit publiziert von Kunden wie BBC Wildlife, WWF International, Canon Europa, Geo, Figaro Magazine, Terre Sauvage, Nature Canada, Alaska Magazine, Airone, Sierra Magazine, Frankfurter Allgemeine Magazin, Terra, Universum, New Look, Science. Museen und Galerien zeigten seine Bilder an über 15 Einzelausstellungen.

Die Ausstellung

Angefangen hat Michel Roggo mit klassischer Naturfotografie, mit der ikonografischen Darstellung des Tieres. Später erfolgte die Darstellung des Tieres in seinem Lebensraum, vornehmlich unter Wasser. Neuerdings stellt er zunehmend nur noch die Unterwasserlandschaft an sich dar – überraschende, Sekundenbruchteile dauernde Kompositionen von ständig ändernden Lichtern, Farben, Formen aus einer verwirrenden und dynamischen Welt. Entsprechend zeigt die Ausstellung Arbeiten aus diesen verschiedenen Phasen. Sie will so zum Staunen und Genießen verführen, gleichzeitig aber auch zum Nachdenken über Stellenwert und Zukunft dieser Naturschätze anregen.

42 Ilfochrome-Prints in den Formaten 50 x 70 cm und 70 x 100 cm zeigen als Naturaufnahmen die Schönheit und Einzigartigkeit der geheimnisvollen Welt unter der Oberfläche der Gewässer. Viele der Aufnahmen sind in den letzten 2 Jahren entstanden. Etwa drei Viertel der Aufnahmen entstanden in der Schweiz, der Rest in Skandinavien, Slowenien und Kroatien. Die meisten dieser Vergrößerungen konnten dank der Unterstützung durch den WWF Schweiz realisiert werden. 24 Ilfochrome-Prints im Format 50 x 70 cm zeigen Detailaufnahmen von Fischen: Augen, Flossen, Schuppen, Köpfe, aufgenommen im Rahmen des Projektes, alle Fischarten der Schweiz lebend unter Studiobedingungen zu fotografieren.

Neben den Abzügen werden rund 130 zusätzliche Bilder in einer digitalen Bilderschau präsentiert: Wasserwelten zeigt sieben Sequenzen von Unterwasserfotografien, unterlegt mit Soundcollagen: Quellfluss, Bergbach, Torfmoor, Laichbach, Altarm, Eiswasser, Lachsfluss, Dauer rund 24 Minuten. Info: Naturhistorisches Museum der Burggemeinde Bern, Bernastrasse 15, CH-3005 Bern, Schweiz, www.nmbe.unibe.ch. Naturaufnahmen von Michel Roggo können Sie auf www.roggo.ch bestaunen. -pm-

Foto: Michel Roggo/roggo.ch

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