Die frühen Rileh-Multirollen von Richard Lehmann aus Leipzig sind ein begehrtes Sammelgebiet – und dazu außerordentlich preisstabil.
Erst kürzlich haben eine „RILE“ Nr. 2 mit Einfachkurbel und Schwunggewicht (272 Euro) und ein schwarze Rileh Nr. 2a mit Metallgriffen, DDR-Gütesiegel und Metallspule mit braunem Spulenkern (157 Euro) auf ebay hohe Preise erzielt.
Eine schon häufigere Rileh Nr. 1 in grün mit Metallgriffen brachte noch 50 Euro. Im April wechselten eine schwarze Rileh Nr. DRGM ang. zusammen mit einer seltenen Rileh Nr. 2b Freilauf DRGM für 258 Euro den Besitzer. Im Gegensatz dazu bringen die häufigen späteren Modelle mit Plastik-Griffknäufen und dreieckigem DDR-Gütesiegel kaum ein paar Euro. Man muss sich also als Sammler da etwas auskennen…
Gerhard Dee schrieb uns zum Thema Rileh/RILE-Multis: „Hallo Thomas, hier im Sammlerblog ist ja schon mehrfach über die Multirollen von Richard Lehmann berichtet worden (z.B. „An den Griffen erkennbar“ vom 25.03.2022 oder „Rollen von Schulz und Lehmann“ vom 06.07.2022). Dabei wurden die Alu-Exemplare mit der Markung „RILE Nr.2“ im Oval (in Großbuchstaben und ohne H) als älteste Modelle identifiziert. Auf ihnen gibt es noch keine Hinweise auf Gebrauchsmuster- oder Patent-Schutz und sie tragen auch noch kein DDR-Qualitätssiegel. Ihre Spulen aus dunklem Bakelit sind in der Mitte zusammengesteckt (siehe Naht). Die ersten Fotos zeigen eine solche Rolle.
Die anderen Bilder zeigen eine Multi, die ich kürzlich bekommen habe. Möglicherweise handelt es sich um ein Übergangsmodell hin zu den späteren Rollen. Sie besitzt zwar ebenfalls noch das ovale Logo mit „RILE Nr.2“ (ohne H) und die teilbare Bakelitspule, ist aber zusätzlich auch schon mit „D.R.G.M. ang.“ gemarkt. Außerdem hat sie bereits einen vernickelten Kurbelarm mit 2 schwarzen Alu-Griffen und ist zweifarbig, der Fußteil ist dunkelgrau eloxiert. Der mitgelieferte Original-Karton ist schon mit der späteren Schreibweise „Rileh Nr.2“ bedruckt.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Änderung der Schreibweise erfolgte, weil das einfache „E“ am Namensende oft halb verschluckt wurde (so wie z.B. bei „Spiele“). Das angehängte „h“ sorgte für eine akzentuiertere Aussprache des „e“, wie der Namensgeber Richard Lehmann es sich sicher gewünscht hat. Herzliche Grüße, Gerhard“
Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkungen von Thomas Kalweit:
Hallo Gerhard, wieder äußerst interessante Ausführungen! Das mit den zweigeteilten Spulen war mir bei den frühen Modellen noch nicht aufgefallen. Ich habe deshalb mal meine alublanken Exemplare aus der Virtrine gewühlt und miteinander vergleichen. Auch Deine Theorie wie aus RILE letztlich Rileh wurde, finde ich sehr einleuchtend. Beste Grüße Thomas