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Prüfzeichen auf DDR-Rollen

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Leeres Dreieck mit der Spitze nach oben. Nicht eingestufte Güteklasse, kann Sonderklasse oder Güteklasse 1 oder 2 sein.
Leeres Dreieck mit der Spitze nach oben. Nicht eingestufte Güteklasse, kann Sonderklasse oder Güteklasse 1 oder 2 sein.

Sicher habt Ihr Euch schon einmal nach der Bedeutung der seltsamen Dreiecke auf alten DDR-Rollen gefragt.

Es handelt sich bei diesen Dreiecken mit abgerundeten Ecken um ein „Prüfzeichen für industrielle und handwerkliche Produkte der Deutschen Demokratischen Republik“ (TGL-Vorschriften).

  • Kreis mit einer 1: Gütezeichen für Spitzenerzeugnisse der Sonderklasse (etwa bei Glashütte-Uhren), für den Weltmarkt bestimmt
  • Dreieck mit Spitze nach oben und einem S: Sonderklasse für sehr gute Qualität
  • Dreieck mit Spitze nach oben und einer 1: Güteklasse 1, gute Qualität, mit Produkten auf dem Weltmarkt vergleichbar
  • Dreieck mit Spitze nach unten und einer 2: Güteklasse 2, „genügende“ Qualität, erreichen nicht Durchschnittsqualität
  • Leeres Dreieck mit Spitze nach oben (ohne Zahl oder Buchstabe): keine Einstufung, kann Sonderklasse oder Güteklasse 1 und 2 sein.

Die Angelgeräte der DDR-Hersteller wurden vom Amt für Material- und Warenprüfung der DDR unter die Lupe genommen und entsprechend eingestuft. Ab 1950 tauchte diese Einstufung vereinzelt auf, ab Ende der 1950er war sie verbindlich. Rollen mit den ominösen Dreiecken sind also immer später als 1950. Etwa bei Rileh-Multirollen sind deshalb eigentlich noch Rollen ohne Dreieck sammelwürdig. Rollen mit einem Dreieck und einer 2 sind eher als Billigschrott zu bezeichnen. Man kann davon ausgehen, dass die besseren Güteklassen vor allem in den Export gingen.

Güteklasse 2, erreicht in der Qualität nicht den Durchschnitt, eher nicht sammelwürdig.
Güteklasse 1, entspricht dem Durchschnitt vergleichbarer Produkte auf dem Weltmarkt.
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