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Mehr Noris-Rollen aus Nürnberg

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Gemarkt mit "NORIS D.R.W.Z.", Fliegenrolle mit Alurückwand.

Zum kürzlich hier im Sammlerblog veröffentlichten Beitrag „Noris-Rollen aus Nürnberg“ hat Gerhard Dee jetzt weitere Fotos von Modellen des Traditionsherstellers geschickt.

Er schrieb per Mail: „Hallo Thomas, hier sind noch ein paar Bilder von vier weiteren Achs-Rollen aus Nürnberg. Zwei davon sind mit NORIS D.R.W.Z. gemarkt. Die beiden anderen sind zwar ungemarkt, können aber anhand der typischen Bauweise wohl auch Noris zugeordnet werden. Das große Exemplar hat einen Durchmesser von 11 cm, die Fliegenrolle daneben 8 cm. Die unteren beiden messen 8,5 cm.

Bei der Holzrolle sind Rückenkreuz und Fuß aus einem einzigen Stück Aluminium geformt worden. Die beiden anderen Kreuze sind aus vernickeltem Messing. Dies lässt sich besonders gut an der großen Rolle erkennen. Dort scheint an einigen Stellen schon das Messing durch.

Die kleine Fliegenrolle dürfte wohl vor allem denjenigen gefallen, die „Rollen mit Achat-Schnurführung unwiderstehlich finden“. Aber auch das dekorative Blechdöschen passt wunderbar in eine Noris-Ecke. Herzliche Grüße, Gerhard“

Wer hat weitere Noris-Rollen in seiner Sammlung? Fotos an thomas.kalweit@paulparey.de

Die Griffplatte dieser Fliegenrolle besteht aus Messing. Der Griff ist wunderschön marmoriert, ganz typisch für Noris.
Diese Noris-Fliegenrolle besitzt eine Achat-Schnurführung, dieses Sonderausstattung ist auch in den Katalogen aufgeführt.
Gehäuse aus Alu mit Edelstahlkreuz. Dies Rolle trägt ebenfalls die Punze "NORIS D.R.W.Z.".
Die Spule dieser Rolle ist aber aus Holz, mit Slater-Aushebemechanismus und hübschen roten Griffknäufen, die wie bei vielen Noris-Rollen marmoriert sind.
Hier sieht man besonders schön die Marmorierung der Griffknäufe. Es gibt bei Noris-Rollen auch marmorierte Griffe in anderen Farben (z.B. schwarz und grau).
Eine weitere Holzrolle von Noris, diesmal ungemarkt. Die typische Bauweise mit dem charakteristischen Edelstahlkreuz und die Form des Fußes sprechen aber eindeutig für Noris als Hersteller.
Auch die marmorierten Knäufe verraten, dass diese Rolle bei Noris in Nürnberg produziert wurde.
Ein besonders großes Noris-Modell, ebenfalls ungemarkt.
Diese Rolle besitzt auch eine Holzspule mit Aushebemechanismus.
Alle vier Noris-Rollen im Größenvergleich.
"Noris" ist ein allegorischer Name der Stadt Nürnberg, der auf eine Nymphe zurückgeht, eine literarische Figur aus dem 17. Jahrhundert. Viele Firmen nannten sich in Nürnberg in den Folgejahren "Noris", besonders bekannt sind Noris Spiele, Noris Versicherungen, Noris Schneinwerfer und Noris Angelgeräte. In dieser Dose waren einmal Noris Grammophonnadeln, eine weitere Firma mit diesem Namen.

Anmerkung vom 12. Januar 2022:

Peter Andres schrieb per Mail: „Hallo Thomas, ich habe auch einige Noris-Rollen in meiner Sammlung. Da ich nur einen Katalog von Noris von 1938 habe, kann ich nichts über das Alter der Multirolle bzw. Grundrolle sagen. Die Multirolle hat einen Durchmesser von 55 mm, die Messingrolle von 60 mm. Ich gehe aber davon aus, dass diese beiden jünger sind als die bisher veröffentlichten Bilder. Gruß Peter“

Antwort TK: Hallo Peter, ich würde beide Rollen eindeutig schon in die Nachkriegszeit packen. Die Messingrolle ist wohl eine Version der schwarz lackierten „Noris Liliput“. Ich schaue aber Mal genauer in meine Katalogen nach, ob ich weitere Infos und Daten finde. Beste Grüße Thomas

Kleine Noris-Messingrolle mit blauem Kunststoffgriff.
Noris-Multirolle mit weißen Kunststoffgriffen.
Besonders auffällig, der getreppte Schieber.
Noris Multirolle

Anmerkung vom 13. Januar 2021:

Jürgen Keller schrieb per Mail: „Hallo Thomas, zu den Noris Rollen, die mit D.R.W.Z. gemarkt sind, möchte ich Folgendes ergänzen. Die stammen aus den 1920ern. Im Hauptkatalog 1927, vom Herbst 1926 ist auf der ersten Seite ein gezeichnetes Bild mit einer Forelle, daruter das Zeichen mit OF GN, wie es auch auf den Fliegendosen zusehen ist, und darunter das Zeichen D.R.W.Z. 220307. Gruß Jürgen“

Antwort TK: Hallo Jürgen, besten Dank! Das Reichswarenzeichen wurde also nur für den Firmennamen „Noris“ erteilt und war kein Patent oder ähnliches für die einzelne Rolle. OFGN steht übrigens für Otto Felix Geißler Nürnberg, das war der damalige Inhaber der Firma. Beste Grüße Thomas

Aus dem Noris-Katalog von 1927. Der "ertrinkende Frosch" mit den Initialen OFGN ist ebenfalls ein Noris-Logo, das vor allem auf Vorfachdosen aus Alu auftaucht. Das "N" von OFGN sieht seltsam aus, weil es ursprünglich einmal ein "H" für Hamburg war. Offenbar wurde die Druckvorlage nach dem Umzug von Hamburg nach Nürnberg nachgestochen.
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