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Mega-Schuppi aus deutschem Baggersee

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Weltrekordschuppi
Der Brocken konnte einem schwimmenden Ananas-Boilie nicht widerstehen.
Weltrekordschuppi
Der Brocken konnte einem schwimmenden Ananas-Boilie nicht widerstehen.

Inoffizieller Weltrekord: Christian Finkelde aus Mannheim führte den vielleicht größten Schuppenkarpfen aller Zeiten über seinen Kescher.

Bei unglaublichen 34 Kilogramm und 650 Gramm pendelte sich die Waage ein. Der wuchtige 69-Pfünder ist gleichzeitig der bisher größte Karpfen der Bundesrepublik. Lesen Sie den spannenden Erlebnisbericht des stolzen Fängers:

Die Fang-Story

„Montag 24. Oktober 2005. Ich packte abends gegen 18 Uhr mein Auto und fuhr an mein Zielgewässer ein Baggersee von circa sechs Hektar. Der See ist aufgrund verschiedener Faktoren relativ schwer zu befischen. Er hat eine geringe Fischdichte ein hohes Aufkommen an natürlicher Nahrung und es herrscht relativ großer Angeldruck. Nichtsdestotrotz war dies mein Angelgewässer für 2005.

An meinem Stammplatz konnte ich im September unter anderem einen Schuppenkarpfen von 198 Kilo fangen. Seit einigen Nächten war die Stelle aber unproduktiv. Ich beschloss an diesem Abend eine neue Stelle auszuprobieren. Im Sommer hatte ich einige Zeit mit Schnorcheln verbracht und wusste was mich unter Wasser erwarten würde. Sicherheitshalber machte ich jedoch vorher noch ein paar Würfe um den Boden an der Stelle abzutasten. Eine leichte Erhöhung am Grund war schnell gefunden. Ich legte eine Rute auf dem Plateau in 35 Metern Entfernung ab. Die zweite Rute platzierte ich links in 25 Metern Entfernung in einer ähnlichen Tiefe.“

Punktgenaues Futter mit PVA

„Mein Set-Up sah wie folgt aus: Rute 12“ 2 ¾ lbs Fox Aquos Rolle Okuma Axeon 90 Fox Submerge Plus 25 lb geflochtene Hauptschnur 2 Meter Fox Leadcore 170 Gramm Fox Elevator Blei ein kurzes Vorfach Short Rig gebunden mit 15 lb Fox Rigidity und einem Größe 5 Fox Serie 6 Haken an einem Wirbel mit Ring.

Als Köder verwendete ich an der einen Rute einen 20 mm Squid & Octopus Fluro Pop Up von Dynamite Baits welchen ich in Würfelform geschnitten hatte. An der zweiten Rute einen 20 mm Hi Attract Pineapple plus Pop Up ebenfalls von Dynamite Baits.

Ich beschloss nichts zu füttern sondern lediglich einen PVA-Sack um den Hakenköder zu präsentieren. Ich verwendete hierbei die neuen geflavourten Fox PVA-Säcke diese füllte ich an beiden Ruten mit etwas Swim Stim Groundbaitpulver (green) 6 mm Swim Stim Pellets 14 mm Marine Halibut Pellets und etwas Pineapple Liquid (Dynamite Baits).

Als beide Ruten fertig montiert waren warf ich aus und baute den Rest meines Gerätes auf. Es war inzwischen dunkel geworden und ich genoss die Stille am Wasser. Ich hatte diesen Teil des Sees für mich alleine. Außer mir saß nur ein weiterer Angler am Wasser jedoch in einem anderen Teil des Sees.

Gegen 20 Uhr konnte ich am gegenüberliegenden Ufer ein Auto vorfahren sehen und wenig später schüttete jemand so richtig Futter ab. Es hatte sich bei allen Anglern die den See das Jahr über befischt hatten gezeigt dass die Fische nicht auf große Futter-Aktionen anspringen. Somit war die Aktion relativ unnötig doch störte sie mich nicht weiter. Jeder muss letztendlich selbst wissen was er tut.

Wenig später besuchte mich mein guter Freund Patrick Scupin und wir redeten ein wenig. Als Patrick sich verabschiedete las ich noch ein paar Seiten im Licht meiner Kopflampe. Später hörte ich etwas Radio und ging dann früh schlafen.“

Biss auf Ananas

„Gegen 6.20 Uhr wurde ich von einem Dauerton an meiner rechten Rute (die mit dem Pineapple Pop Up) geweckt. Ich nahm die Rute auf und der Fisch nahm sofort Schnur von der Rolle. Nach einigen Minuten Drill zog der Fisch noch immer in der Tiefe ruhig seine Bahnen. Es war noch dunkel und allmählich kam der Fisch näher. Stetig pumpte ich ihn heran zwischendurch nahm er aber immer wieder Schnur. Eines war klar wenn das kein Wels war musste es einer der anderen ganz großen Seebewohner sein.

Es mag komisch klingen – meine innere Stimme sagte mir: ‚Das ist der große Schuppi!‘ Im Uferbereich schwamm der Fisch ins Kraut. Da es jedoch bereits Oktober war stellte die mürben Pflanzen kein großes Hindernis mehr dar. Im Mondlicht konnte ich einen großen hellen Fleck an der Wasseroberfläche erkennen. Mein Verdacht erhärtete sich. Schließlich konnte ich ihn keschern. Da lag er nun vor mir, der größte Schuppenkarpfen, den ich je gesehen hatte. Wahnsinn all‘ die Stunden des Wartens waren in diesem Moment vergessen.

Ich klappte den Kescher zusammen und hob den Fisch vorsichtig auf die bereitliegende Matte. Schnell war die Waage mit dem Wiegenetz genullt und der Fisch in den Wiegesack verfrachtet. Bevor ich den Fisch anhob vergewisserte ich mich dass alle Flossen am Körper des Fisches anlagen und er somit beim Wiegen keinen Schaden nehmen konnte. Da ich alleine war war die Fox Wiegestange ideal. Mit ihr konnte ich die Waage ruhig halten und das Fischgewicht exakt ablesen.

Im Prinzip war ich schon mehr als zufrieden. Ich hatte einen der Fische des Sees gefangen die ich fange wollte. Das Gewicht war eigentlich nur noch die Kür. Als der Zeiger der Waage beim Anheben des Fisches über 35 Kilo schoss und schließlich bei 34 kg 650 g stehen blieb war ich natürlich völlig platt. Unglaublich solch‘ ein Fisch aus einem deutschen Gewässer!“

Weltrekord!

„Vor ein paar Jahren hätte ich höchstens am Orient oder Raduta mit einem derartigen Schuppi gerechnet. Nun lag er vor mir. Ich sackte den Fisch vorsichtig ein und rief erst mal meine Freundin an die sich natürlich auch riesig freute. Als ich meinem Freund Simon Crow per SMS vom Fang berichtet hatte antwortete er mir dass dies neuer Schuppenkarpfen-Weltrekord sei.

Ich wusste zwar dass der Fisch deutscher Schuppenkarpfen-Rekord ist aber Weltrekord? – Wahnsinn! Nun gut Rekord hin oder her; wie heißt es so schön Rekorde sind da um gebrochen zu werden. Wenig später gratulierten mir auch mein Dynamite Baits Teamkollege Frank Warwick und einige andere Freunde die ich über den Fang benachrichtigt hatte. Als Patrick Scupin von der Arbeit kam holte er noch schnell meine Freundin zu Hause ab und kam an den See zur Foto- und Video-Session (danke Scupi!). Nachdem alles im Kasten war packte ich zufrieden ein und fuhr nach Hause um den Abend zusammen mit meiner Freundin beim Italiener ausklingen zu lassen.

Eines sei an dieser Stelle noch erwähnt: Es geht beim Angeln nicht um das Gewicht eines Fisches sondern um das Erlebnis am Wasser!“

Christian Finkelde

www.carpgate.de

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