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Kormorane bedrohen Fischerei

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EU-Abgeordnete fordern Maßnahmen gegen den übermäßigen Kormoranbestand.

18.06.2007

Abgeordnete des Europaparlaments forderten die EU am 14. Juni 2007 dazu auf, dringend Leitlinien für den Kampf gegen die enormen Schäden durch Kormorane und andere Raubvögeln in Europa zu erlassen. Die Mitglieder der Intergruppe „Nachhaltiges Jagen, Biodiversität & ländliche Aktivitäten“ fordern jetzt Maßnahmen gegen die Überpopulation von Kormoranen. „Es bedarf einer schnellen Reaktion, um die Biodiversität zu erhalten und der Fisch- und Angelwirtschaft zu helfen“, so der münsterländische Europaabgeordnete Markus Pieper (CDU). Alle Teilnehmer unterstrichen die Notwendigkeit einer konkreten Lösung auf EU-Ebene, da lokale Anstrengungen bislang scheiterten. Im Detail regt die verabschiedete Erklärung einen europäischen Managementplan für Kormorane an. Die Kommission wird aufgefordert, unverzüglich spezielle Leitlinien für die Anwendung der Vogelrichtlinie (Artikels 9 „Beeinträchtigungen“) zu erlassen, um unter gewissen Bedingungen, das Jagen auf Kormorane zu ermöglichen. Hintergrund der Debatte waren beunruhigende Berichte über die exponentielle Zunahme von Kormoranen. Diese Raubvögel stellen ein ökologisches, soziales und wirtschaftliches Risiko für den ländlichen Raum und die europäische Fischindustrie dar. Mittlerweile sei die Kormoran-Population so weit über der Erhaltungsgrenze, dass sie auch den Schutz gefährdeter Fischarten wie dem Lachs bedrohen, so Pieper. -pm-

 

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