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Kaviar: Kein Exportverbot mehr

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Die CITES-Behörde der Vereinten Nationen (UN) hat den 2005 verhängte Ausfuhrstopp für Kaviar von bedrohten Störarten offiziell aufgehoben.

08.01.2007

Dies berichtete der Umweltschutz-Verband WWF in einer Pressemitteilung am 5. Januar 2007. Die für den internationalen Handel mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zuständige UN-Behörde erlaubte, dass 2007 wieder fast 86 Tonnen der begehrten Delikatesse von den Ländern des Kaspischen Meeres – Aserbaidschan, Iran, Kasachstan, Russland und Turkmenistan – exportiert werden dürfen. Die CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Flora and Fauna) hat allerdings noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob der Kaviar des sehr seltenen Beluga-Störs (Hausen, Huso huso) wieder in den Handel gelangen darf. Der WWF, der sich gemeinsam mit ihrem Artenschutzprogramm TRAFFIC seit Jahren für die bedrohten Störe einsetzt, kritisiert vor allem, dass der internationale Handel mit dem Kaviar des Russischen Störs (Waxdick, Acipenser gueldenstaedtii) ausgeweitet wird und um 23 Prozent höher ausfallen soll als noch im Jahr 2005. „Mit der neuen Kaviarquote haben die Exportländer wieder das Damoklesschwert über den stark bedrohten Russischen Stör verhängt. Die Fischart hat sich noch lange nicht von der jahrzehntelangen Jagd auf ihre heiß begehrten Eier erholt“, kritisiert WWF-Artenschutzexperte Volker Homes. „Jetzt muss ganz genau kontrolliert werden, dass der Kaviar ausschließlich aus legalen Quellen stammt, sonst werden die erlaubten Quoten überschritten und die Störe bald ausgerottet sein.“

Auf EU-Label achten

Der WWF-Experte rät deshalb dringend, beim Kauf auf ein seit 2006 geltendes EU-Label zu achten: Dieses garantiere, dass es sich um legalen Kaviar handelt, für den es eine offizielle Ausfuhrgenehmigung gibt. Das Label besteht aus einem Zahlen- und Buchstabencode, der Aufschluss über die Herkunft und die Legalität des Produktes gibt. Seit dem 9. Juli 2006 muss jede neu verpackte Kaviardose damit gekennzeichnet werden, bevor sie in den Handel gelangt. Kaviar gehört mit Preisen von bis zu 600 Euro für 100 Gramm zu den teuersten Delikatessen der Welt. Das sinkende Angebot, das mit dem rapiden Rückgang aller Stör-Bestände einhergeht, führt dazu, dass die Preise steigen und der illegale Handel mit dem „schwarzen Gold“ boomt. Deutschland gilt als einer der wichtigsten Umschlagplätze für geschmuggelten Kaviar: Zwischen 2000 und 2005 wurden hier mehr als zwei Tonnen im Wert von etwa 4,4 Millionen Euro beschlagnahmt. Link-Tipps:Kaviar vom Hecht Rückschlag für Kaviar-Mafia Kaviar aus Vorpommern Kaviar satt Elf Tonnen Kaviar pro Jahr -pm/tk-

 

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