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Internationale Aal-Konferenz

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Bild: DFV/Aalversandstelle
Großes Medien-Interesse: DFV-Präsident Holger Ortel (links) und Arne Koops, Leiter der Aalversandstelle, setzen 5.000 10-Gramm-Aale in die Alster aus. Bild: DFV/Aalversandstelle

Am 25. April hat der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) die erste Internationale Aal-Konferenz in Hamburg ausgerichtet.

Auf der Tagesordnung standen Maßnahmen zur Sicherung der Aal-Bestände, die von Fachleuten diskutiert wurden.

Besatz und Bewirtschaftung nutzen dem Aal am meisten

5.000 Jungaale wiegen nicht viel: DFV-Präsident Holger Ortel (links) und Arne Koops, Leiter der Aalversandstelle, bringen die wertvolle Fracht zum Alsterufer. Bild: DFV/Aalversandstelle

Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Fischerei und Anglerschaft sind sich einig: Mit Besatz und Bewirtschaftung lassen sich unsere Aalbestände am besten schützen und vermehren. Nur so sei das gesetzte Ziel zu erreichen, dass 40 Prozent der Blankaale zum Laichen abwandern können.

Dagegen steht die Meinung von Naturschützern, formuliert vom Internationalen Rat zur Erforschung der Meere (ICES) und ausgesprochen auf der Konferenz durch ein Mitglied der Grünen-Fraktion des Europa-Parlaments: „Solange der Erfolg durch Besatz nicht bewiesen wird, müssen die Aalbestände europaweit völlig sich selbst überlassen werden.“ In diesem Sinne soll die EG-Aalverordnung von 2007 nun geändert werden. Damit wären Fang, Besatz und jede Art von Hege des Aals strikt verboten!

Doch wie kann man heute beweisen, was sich frühestens in 10 Jahren herausstellt? Erst dann treten Nachkommen der Aale auf, die im Rahmen der aktuellen Besatzprogramme ausgesetzt wurden. Im Übrigen sind die Aalbestände in Deutschland trotz Wanderhindernissen und Kormoranfraß nur deshalb noch so verbreitet, weil die Fischereiorganisationen seit über hundert Jahren regelmäßig für flächendeckenden Besatz sorgen, erklärt der DFV in der Pressemitteilung.

Glasaalfänge nehmen kräftig zu

Für die Angler sprach der Fischereibiologe Robert Jankowski vom Angelsport-Verband Hamburg. Binnen- und Küstenfischer berichteten aus ihrer Erfahrung. Mehrere Wissenschaftler führten Forschungsergebnisse ins Feld. Und ein Experte der „Sustainable Eeel Group“ (SEG) berichtete von überaus großen Glasaalfängen an der gesamten Atlantik-Küste: Es waren 2012/13 die stärksten Glasaalaufkommen der letzten 15 Jahre. Sind dies schon erste Ergebnisse der seit 2007 angelaufenen Besatzprogramme?

Zwei der drei anwesenden Mitglieder des Europäischen Parlaments setzten sich nachdrücklich für die bestehende EG-Aalverordnung und die Befolgung der nationalen Aal-Managementpläne ein. Man müsse diesen Vorgaben genug Zeit geben, ihre Wirksamkeit zu erweisen.

Ein sichtbares und später auch angelbares Ergebnis hat die Konferenz am 25. April 2013 sofort erbracht: Im Beisein der Teilnehmer wurden, von Fernsehen und lokaler Presse begleitet, 5.000 vorgestreckte Aale ausgesetzt. Das Geld hierfür kam zu 80 Prozent aus der Hamburger Fischereiabgabe, der Rest als Spende von der Aalversandstelle des Deutschen Fischerei-Verbandes.

-pm-

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