ANZEIGE

Haie vom Aussterben bedroht

1029


Im Nordwest-Atlantik schrumpften die Bestände verschiedener Hai-Arten in den letzten acht bis 15 Jahren bis auf ein Viertel der ursprünglichen Populationsgröße.

Die Zahl der Hammerhaie nahm seit 1986 sogar um 89 Prozent ab. Beim Weißen Hai liegt der Rückgang in diesem Zeitraum bei 79, beim Blauhai bei 60 Prozent. Nach den im renommierten Wissenschafts-Magazin „SCIENCE“ veröffentlichten Daten, verringerte sich die Zahl aller untersuchten Hai-Arten im Nordwest-Atlantik um mindestens die Hälfte. Als einzige Ausnahme büßten die Kurzflossen-Makohaie „nur“ ein Drittel ihrer Bestandsgröße ein.

Wie die kanadischen Forscher der Universität Halifax in „SCIENCE“ berichten, erbeuteten Fischer in nordamerikanischen Gewässern in den letzten Jahren keinen Weißen Hai mehr. Vor allem die Langleinen-Fischerei sei Schuld am Verschwinden der Haie.

Von diesen Forschungsergebnissen im Nordwest-Atlantik kann natürlich nicht zwangsläufig auf die Situation im gesamten Nord-Atlantik geschlossen werden. Die Fischerei mit Langleinen ist aber in diesem gesamten Meeresbereich gängige Praxis, so dass daraus ein allgemeiner Trend abgeleitet werden kann.

Haie stehen als Raubfische in den Meeren an der Spitze der Nahrungspyramide. Wie Hechte oder Zander im Süßwasser fungieren sie als Gesundheitspolizei, indem sie vor allem kranke und schwache Fische erbeuten. Zudem sorgen sie für ausgewogene Bestandsgrößen ihrer Beutefische. Durch die Überfischung der Hammerhaie vermehrten sich etwa die Stachelrochen vor der Küste Floridas so stark, dass diese dort für die Füße der Badenden zum Problem wurden.

Die Umwelt-Organisation Greenpeace fordert zum Schutz der Haie von den Verbrauchern den Verzicht auf alle Produkte, die aus gefährdeten Hai-Arten hergestellt werden. Vom Handel und von der Fischerei-Industrie verlangt Greenpeace die Einführung von umweltverträglicheren Fang-Methoden.

Haie werden vielfältig genutzt: Die Produktpalette reicht von der Haifischflossen-Suppe bis hin zu zweifelhaften „Antikrebs-Pillen“ aus Haifisch-Knorpel. Sogar die Haut kann zu einem Schleifmittel, dem sogenannten Chagrinleder weiterverarbeitet werden. Meist beschränken sich die Fischer aber nur auf das „Finning“ – den Haien werden die Flossen abgetrennt und der noch lebende Rest wird über Bord geworfen.

-tk-

ANZEIGE
Abo Fisch&Fang