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Großer Auftritt für den Kleinen Tümmler

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Schweinswal
Der Schnappschuss von Ulrik Ramsing erhielt den 1. Preis.
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Der Schnappschuss von Ulrik Ramsing erhielt den 1. Preis.

Die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) kürte die besten Aufnahmen der scheuen Meeressäuger.

23.10.2006

Die Juroren waren sich sofort einig: Das Foto mit einem springenden Schweinswal vor rotem Schiffsrumpf des dänischen Unternehmers Ulrik Ramsing war nicht zu toppen. Der erste Preis: Das Marine Fernglas 7 x 50 der Carl Zeiss Sports Optics. Den zweiten Preis gewann der in Norwegen lebende Wissenschafts-Journalist Hinrich Bäsemann. Die beste Videosequenz lieferte der deutsche Biologe Sven Koschinski. Schweinswale mit der Kamera einzufangen ist ein Kunststück. Die agilen Meeressäugetiere sind extrem schnell, kommen nur kurz an die Oberfläche und schlagen unter Wasser Haken wie an Land die Kaninchen. Man weiß fast nie, wo die nur etwa 1,60 m kleinen schwarz-weißen Wale mit der stumpfen Schnauze auftauchen – und atmen. In diesem Moment Fotoapparat oder Videokamera im Einsatz zu haben, ist Glückssache. Umso mehr freut sich Hans-Jürgen Schütte von der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM), Initiator des GSM-Foto- und Videowettbewerbs, über ansehnliche Ergebnisse. Im Rahmen ihres Projektes „Segler und andere Sehleute sichten Schweinswale“ – „Sailors on the Look-out for Harbour Porpoises“ – sind bei der GSM 57 Fotos und sechs Videosequenzen eingegangen.

Die attraktiven Bilder, die am 20. Oktober im Deutschen Meeresmuseum Stralsund vorgestellt werden, sollen für das Überleben des Kleinen Tümmlers werben. Hans-Jürgen Schütte: „Es ist unmöglich ein Tier zu schützen, das kaum jemand kennt.“ Deshalb hat die GSM schon im Mai zur Teilnahme aufgerufen. Die Deutsche Umwelthilfe unterstützt den Wettbewerb finanziell. Die Bilder sind eine ideale Ergänzung zu den im fünften Jahr erfassten Sichtungen, die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) unter www.habitatmarenatura2000.de veröffentlicht werden. Die Sichtungen zeigen, wo Schweinswale vorkommen – daraus lassen sich Erkenntnisse über sinnvolle Schutzgebiete ableiten.

Die Schweinswale in der Ostsee sind vom Aussterben bedroht. Neben Umweltproblemen macht ihnen besonders die Fischerei das Überleben schwer. „In jedem Jahr sterben mehr Wale im so genannten Beifang als geboren werden“, sagt die GSM-Vorsitzende und Meeresbiologin Petra Deimer. Vor wenigen Wochen meldete Andreas Pfander, GSM, sechs tote Schweinswale, die bei Eckernförde an den Strand gespült worden waren: „Die Netzspuren machen deutlich, dass die Tiere in Netzen umgekommen und dann über Bord geworfen worden sind.“ -pm-

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