Diese kleinen Augenblinker mit der charakteristischen Bemalung waren lange Zeit ein Rätsel. Über ihren Hersteller wurde viel spekuliert.
Anfangs habe ich sie fälschlicherweise der Firma Leser zugeschlagen, in Hendrik Olliges Sammlerbibel „Alte Kunstköder“ wurden sie der bayerischen Firma Bavaria zugeordnet, was für einen ordentlichen Preisanstieg dieser Köder sorgte. Nebenher wurde die Ähnlichkeit zu Augenblinkern von van Ophemert diskutiert, sogar sehr ähnliche Blinker aus Russland tauchten auf.
Erst im Januar hatte Sören Fietz hier im Sammlerblog spekuliert, dass diese Köder aus der DDR stammen könnten.
Jetzt ist Hendrik Olliges auf ein regelrechtes „Leitfossil“ zum Thema gestoßen: Er hat einen dieser Augenblinker mit einem dreieckigen DDR-Prüfzeichen gefunden.
Das Prüfzeichen ist nur aufgestempelt, so dass es bei den meisten dieser Blinker nach mehrfachem Gebrauch verschwunden sein dürfte. Damit dürfte die Herkunft dieser Augenblinker geklärt sein. Fraglich ist aber, ob Bavaria oder Leser diese frühen Köder damals nicht doch aus der DDR importiert und verkauft haben? Immerhin liegt vor allem Hollfeld nicht weit von der damaligen Zonengrenze entfernt…
Wer weiß mehr? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 27. April 2022:
Jan Wolter hat ebenfalls einen dieser Köder in seiner Sammlung. Besonders typisch ist auch hier die Bemalung und der besondere Wirbel am Kopf des Köders.
Anmerkung vom 10. November 2022:
Bei dem Köder müsste es sich um den “KG Augenblinker” aus der DDR handeln. Wenn ich das richtig entziffere, lautet die Gütezeichen-Nummer auf dem Köder 38/1231/8029. Der Hersteller heißt Karl Grüntzig, Dresden (siehe H. Olliges, Alte Kunstköder, S. 224). TK