Am Vilsalpsee geht Anglern das Herz auf: Bach- und Regenbogenforellen, Seeforellen, Seesaiblinge und die allgegenwärtigen Barsche versprechen beste Fischaid in wunderschöner Umgebung. |
Der Vilsalpsee in Tirol (Österreich) liegt in 1.165 Metern Meereshöhe im Tannheimer Tal und wird umrahmt von 2.000 Meter hohen Bergen. Lediglich im Norden, wo das Überschusswasser den See als Vils verlässt, öffnet sich der Talkessel.
Von Hermann Klier
Dunkel spiegeln sich die bewaldeten Flanken im klaren Wasser, und oft hängen Nebelfetzen oder Wolken wie Watte an den schroffen Gipfeln von Rauhorn, Gaishorn, Kugelhorn und Lachenspitze. Vor allem schlechtes Wetter verleiht dem See ein faszinierendes Ambiente. Verständlich, dass hier viele Angler zu Stammgästen werden.
Als echter Alpensee beherbergt der stets kalte Vilsalpsee Barsche, Seesaiblinge, Regenbogenforellen, Bachforellen und Seeforellen. Eine Sonderform der Saiblinge ist der sehr kleinwüchsige Schwarzreutter, der jedoch als Angelfisch unbedeutend ist. Hechte kommen – im Gegensatz zum nahen Haldensee – nicht vor.
Gefischt werden darf im Vilsalpsee mit künstlichen Ködern und toten Elritzen, welche meist am System angeboten werden. Aus eigener Erfahrung kann ich das Fliegenfischen, bevorzugt mit dem Streamer, empfehlen. Und sollten Sie etwas ungeübt im Umgang mit der Fliegenrute sein, probieren Sie ruhig einmal das Schleppfischen mit Streamer und Sinkschnur. Keine Barsche oder Forellen zu fangen, ist nahezu unmöglich. Empfehlenswert sind dunkle Streamermuster wie zum Beispiel Fuzzy Wuzzy sowie Koppenstreamer.
Überall im See lassen sich gute Fische erbeuten. Besonders ergiebige Fangplätze jedoch sind die tiefen Rinnen am Südufer nahe des Geierköpfles sowie der Bachzulauf im Südosten. Vor allem die häufig anzutreffenden Barsche erreichen dort beachtliche Durchschnittsgewichte.
Das Lösen der Angelkarte ist problemlos im Gasthaus Fischerstube direkt am See möglich. Aufgrund der nur begrenzten Kartenausgabe ist jedoch Voranmeldung ratsam. In der Fischerstube können auch Angelboote geliehen werden. Der Vollständigkeit halber möchte ich die hervorragende Gastronomie nicht unerwähnt lassen.
Alternativ zum Fischen bieten die Berge abwechslungsreiche Wanderziele. Direkt vom Ostufer des Sees zieht sich ein schmaler Pfad hinauf zum Traualpsee und weiter zur 1.805 Meter hoch gelegenen Landsberger Hütte. Diese ist eine ideale Zwischenstation für die Wanderung zu den felsigen Gipfeln von Lachenspitze und Steinkarspitze oder zur grasbewachsenen Schochenspitze.
Info
Fischarten Mindestmaß cm/Schonzeit: Bachforelle (30/1.10. – 30.4.) Regenbogenforelle (30/1.10.-30.4.) Seesaibling (28/1.10.-30.4.) Seeforelle (45/1.10.-30.4.) Barsch (-/1.10.-30.4.).
Erlaubnisscheine: Gasthof Fischerstube, Familie Rief, A-6675 Tannheim Vilsalpsee, Österreich. Tel. ab Deutschland: 0043/5675/6278. Kartenausgabe ab 6 Uhr morgens.
Gebühren: Die Tageskarte kostet 187 öS (etwa 27,- DM). Boot: 200 öS (zirka 29,- DM).
Gesetzliche Bestimmungen: Die Angelsaison beginnt am 1.5. und endet am 30.9.. Fanglimit pro Tag: vier Edelfische, Barsche unbegrenzt.
Es darf nur mit künstlichen Ködern oder toten Elritzen geangelt werden. Würmer, Teig, Maden, Mais und dergleichen sind nicht gestattet.
Lage: In Österreich vier Kilometer südlich von Tannheim. Erreichbar über die A8 und Oberjoch oder über Reutte und Weissenbach. Vor der Abfahrt sollte unbedingt Rücksprache mit dem Gasthof Fischerstube gehalten werden da die Straße zum Vilsalpsee nur zu bestimmten Zeiten befahren werden darf.
Informationen: Gasthof Fischerstube. Anschrift siehe „Erlaubnisscheine“.
Stand 1998
Foto: Verfasser