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Alter DAM-Blinker mit Einzelhaken

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Alter Messingblinker von DAM, mit Ziegenbock gemarkt.

Martin Kürschner schickte uns Fotos dieses alten DAM-Blinkers mit angelötetem Einzelhaken zu.

Der Kunstköder lässt sich ziemlich einfach der Deutschen Angelgeräte Manufaktur zuordnen, denn er ist mit dem Ziegenbock-Logo der Firma Ziegenspeck gemarkt. Martin schrieb dazu:

„Hallo Thomas, bei der heutigen Lektüre Deines Sammlerblogs bin ich auf zwei Deiner Berichte (vom 31.10.2016 und vom 26.05.2020) über eigentümliche Vorkriegsblinker aufmerksam geworden. In meiner Sammlung besitze ich einen ähnlichen alten DAM Blinker, den ich vor einiger Zeit samt alter DAM Messingkette (DAM Kat. Nr. 1789 aus dem Jahr 1933) erworben habe. Dieser beidseitig vergoldete Blinker hat einen aufgelöteten Einzelhaken, ist 63 mm lang (80 mm mit Haken), 31 mm breit und hat einen kupfernen Sprengring. Das Messingvorfach ist 25 cm lang und womöglich erst später angebracht. Leider konnte ich diesen Blinker bis jetzt anhand meiner DAM Kataloge zeitlich nicht zuordnen. Vielleich kannst Du oder ein freundlicher Sammler mir bitte weiter helfen. Für die Mühe bedanke ich mich im Voraus und sende herzliche Grüße Martin“

Hallo Martin, das ist ein ganz archaischer Kunstköder, der auch als von-dem-Borne-Blinker bekannt ist, benannt nach dem berühmten Angelautor Max von dem Borne. Du findest ihn beispielsweise noch im DAM-Katalog von 1920 (siehe Abbildung) und auch in den Jahren vorher. Diese Blinker sind abgeleitet von den sog. Darren, Dargen oder Dreggen, den allerersten Kunstködern überhaupt. Haken und Blinkerblatt bestanden bei den allersten Versionen meist aus einem Blech, wie beim berühmten Bellifortis-Blinker aus dem späten Mittelalter. Später wurden sie dann von Dorfschmieden fürs Schleppfischen auf Hecht angefertigt. Das waren richtig grobe Dinger mit dickem Krampen als Haken. Dein Köder ist natürlich eine verfeinerte Version dieses urtümlichen Kunstköders. Übrigens: Solche Blinkerblättchen mit festem Einzelhaken sind noch heutzutage in Verwendung, als Makrelen-Blinker an Paternostervorfächern zum Meeresangeln. Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Der Einzelhaken wurde an das Blinkerblatt angelötet. Der untere Bereich des Köders samt Lötstelle sind mit einer Raute aus roter Farbe verziert.
Der leicht gewölbte Köder in der Seitenansicht.
Vorfach und Sprengring sind für den Köder nicht original und stammen wohl aus den 1930er Jahren.
Wir finden diesen Köder mit dem unverwechselbaren Einzelhaken beispielsweise noch im DAM-Katalog von 1920.

Anmerkung vom 12. Juli 2023:

Martin hat noch ergänzt: „Hallo Thomas, vielen Dank für Deine schnellen und ausführlichen Erläuterungen. Jetzt bin ich im Besitz profunder Informationen zu diesem interessanten DAM-Blinker, für die ich Dir sehr dankbar bin. Zu Deiner Anmerkung über die von Dorfschmieden angefertigten Blinker fiel mir auf, dass ich zwei der besagten Blinker besessen habe, einen Blinker habe ich nach wie vor in meiner Sammlung. Beste Grüße Martin“

Zwei urtümliche Dargen: So oder so ähnlich sahen die allerersten Kunstköder aus Metall aus.
Der untere Köder ist sehr aufwändig mit einem Zickzack-Muster verziert.
Blinkerblatt und Haken sind aus einem Blech geschmiedet. Solche Dargen wurden noch nach 1900 in Nordostdeutschland beim Schleppangeln eingesetzt.

Anmerkung vom 7. August 2023:

Berliner Löffeldarre im Katalog des Berliner Angelgerätehändlers C.B. Merrem Nachf. von 1903.
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