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Alte Köder entrosten

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Schöner alter deutscher Köder mit Glasauge, angeblich von der Regensburger Firma Max Leser. Leider ist er ziemlich unschön mit Flugrost befallen.

Vor einiger Zeit hatte ich hier im Sammlerblog schon einmal vorgestellt, wie man Eisenrost problemlos von alten Angelgeräten entfernen kann.

Jetzt habe ich erneut einen alten Kunstköder bekommen, der ziemlich unschön mit Flugrost befallen war. Nach drei Stunden in 7-prozentiger Oxalsäure hat sich der Rost komplett umgewandelt, ohne die Bemalung des Köders oder das Glasauge in irgendeiner Form anzugreifen. Aber Achtung: Oxalsäure ist ätzend und giftig, unbedingt Sicherheitshinweise auf der Flasche beachten!

Die Oxalsäure wandelt den Eisenrost in Eisen-Oxalate um, die als zukünftiger Rostschutz dienen. Bei Ködern aus Messing sollte dieses Verfahren nicht angewendet werden, sie werden danach unschön rötlich wie Kupfer.

Nach dem Säurebad wird der Köder gründlich mit Wasser gereinigt und schnell getrocknet, danach reibe ich ihn mit einem Hauch Ballistol ab, lasse dabei die bemalten Bereiche möglichst aus. Das Ergebnis ist sehr überzeugend: Aus dem unschön verrosteten Blinker wird wieder ein schönes Exemplar für die Sammlung!

Euer Thomas Kalweit

Anmerkung vom 9.4.2021: Nach H. Olliges, „Alte Kunstköder“, soll der kleine Augenblinker von der Firma Bavaria in Bayern hergestellt worden sein.

Anmerkung vom 9.8.2022: Inzwischen wird spekuliert, dass der Köder aus der früheren DDR stammen könnte und eventuell von Bavaria und/oder Leser vertrieben wurde.

Der Blinker wird unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften drei Stunden in 7-prozentige Oxalsäure eingelegt.
Nach dem Säurebad kann die Säure wieder zurück in die Flasche, sie kann mehrfach verwendet werden. Aber Achtung: ätzend und giftig! Schutzbrille und Handschuhe tragen!
Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Der Rost ist weitgehend verschwunden.
Zum Vergleich noch einmal der Ursprungszustand.
Zwei Köder mit ähnlicher Bemalung, die vom gleichen Hersteller produziert worden sein könnten. Dieser Blinker findet sich als Nummer "8009" am Ende der 1930er Jahre im DAM-Sortiment.
Neben der blau-roten Bemalung beachte man auch die blau-gelb-schwarzen Augen.
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