ANZEIGE

Köderimporte von Stork

65
Von Stork in München verkaufte Kunstköder aus England und den USA.
Von Stork in München verkaufte Kunstköder aus England und den USA.

Alle großen deutschen Angelgerätefirmen haben in früheren Zeiten immer auch Geräte und Köder aus dem Ausland eingeführt und oft als eigene Produkte ausgegeben.

Gerhard Dee stellt heute zwei ganz besondere Kunstköder mit ausnehmend hübschen Schachteln vor: „Hallo Thomas, nicht nur Rollen, auch wunderschöne Köder hat Stork aus dem Ausland importiert. Und weil oft schon die Original-Schachteln optisch sehr viel hermachten, hat man die zugekauften Köder einfach darin belassen und alles nur mit eigenen Stempeln, Etiketten und/oder handschriftlichen Vermerken ergänzt.

Wie die Ausschnitte aus dem Stork-Katalog von 1931 zeigen, war man z.B. stolzer Alleinimporteur der „amerikanischen Original-Heddon-Dowagiac-Holzköder, genannt Heddowa“. Letzteres ist wohl die Abkürzung aus dem Firmennamen Heddon und dem Firmen-Standort Dowagiac/Michigan/USA.

Beim Köder mit der Stork-Katalog-Nr. 2552 handelt es sich um einen „3-gliedrigen Heddowa-Gliederfisch“. Laut handschriftlichem Vermerk auf der Dose soll er „silber-grau u. schwarz geschuppt“ sein. Das in der Schachtel mitgelieferte Exemplar passt zu dieser Beschreibung. Bei Heddon hiessen diese Köder „Gamefisher“. Wie schon mal im Blog erwähnt, sehen sie den „Vampir-Wobblern“ von DAM zum Verwechseln ähnlich.

Die farbenfrohen Hartgummifischchen sind unter der Katalog-Nr. 2531 beschrieben. Eines der beiden habe ich ebenfalls in einer Heddon-Schachtel mit Stork-Stempel bekommen. Auf deren Deckel ist der Vermerk „schlangenhautfarbig“, was angesichts der existierenden Schlangenvielfalt aber ziemlich vage ist.

Den Ursprung dieser Gutta-Percha-Fischchen würde ich allerdings nicht bei Heddon, sondern eher in England vermuten. Bei Allcock´s z.B. wurden solche Fischchen als „Caledonian Minnows“ angeboten. Es gab sie mit aufgemalten oder Glasaugen und frühe Exemplare sind schon in einem Katalog von 1871 abgebildet. Herzliche Grüße, Gerhard“

Hallo Gerhard, was für wunderschöne und farbenprächtige Köder und Schachteln! Besser kann man so einen verregneten Herbsttag nicht beginnen. Die Guttapercha-Fischchen von Allcock könnten deutlich älter sein und gehören wahrscheinlich nicht in die Heddon-Schachtel, wie Du schon vermutet hast. Laut Stork-Katalog von 1931 wurden sie aber offenbar auch noch in dieser Zeit produziert. Ich habe noch eine Abbildung aus einem Allcock-Katalog von 1887 unten angefügt. Sehr selten, dass diese fragilen Kautschuk-Köder noch so exzellent erhalten sind. Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Heddon Gamefisher in Originalschachtel. Stork hat sie innen gestempelt und außen mit einem Aufkleber versehen.
Heddon Gamefisher in Originalschachtel. Stork hat sie innen gestempelt und außen mit einem Aufkleber versehen.
Neben der Bestellnummer wurde auch noch das Dekor "silber-grau u. schwarz geschuppt" handschriftlich ergänzt.
Neben der Bestellnummer wurde auch noch das Dekor "silber-grau u. schwarz geschuppt" handschriftlich ergänzt.
Der Wobbler ist auf der Tauchschaufel mit Heddon Gamefisher gepunzt und sieht dem DAM Vampir zum Verwechseln ähnlich.
Der Wobbler ist auf der Tauchschaufel mit Heddon Gamefisher gepunzt und sieht dem DAM Vampir zum Verwechseln ähnlich.
Die Heddon Gamefisher im Stork-Katalog von 1931.
Die Heddon Gamefisher im Stork-Katalog von 1931.
Stork hatte damals die deutsche Alleinvertretung für viele ausländische Geräte inne.
Stork hatte damals die deutsche Alleinvertretung für viele ausländische Geräte inne.
Passt nicht ganz: Englisches Guttapercha-Fischchen in Heddon-Box.
Passt nicht ganz: Englisches Guttapercha-Fischchen in Heddon-Box.
Guttapercha-Fischchen
Verschiedene Hartgummi-Fischchen im Stork-Katalog von 1931.
Verschiedene Hartgummi-Fischchen im Stork-Katalog von 1931.
Hartgummi-Fischchen im Allcock-Katalog von 1887.
Hartgummi-Fischchen im Allcock-Katalog von 1887.
ANZEIGE
Abo Fisch&Fang