Der Sportfischerverband im Landesfischereiverband Weser-Ems e.V. ruft mit seiner Plakat-Aktion „Angler gehen den Mehrweg“ dazu auf, künftig keine Einwegverpackungen mehr mit an die Gewässer zu nehmen.
Seit dem Jahr 1950 wird Plastik in Massen produziert und vereinfacht seitdem in vielerlei Hinsicht unser alltägliches Leben. Plastik ist günstig und lässt sich zu vielfältigen Formen und in zahlreichen Farben verarbeiten. Mit der massenhaften Produktion, insbesondere durch Herstellung von Einwegverpackungen, stieg seither jedoch auch der anfallende Abfall an, da die günstigen Verpackungsmaterialien schnell ausgesondert werden. Täglich begegnen uns z. B. in Plastik verpackte Lebensmittel wie Käse, Wurst und Brot. Diese Aufzählung lässt sich ewig weiterführen bis hin zu in Plastik verpacktem Gemüse. Diese Verpackungen landen unweigerlich allesamt im Müll.
Unser Umweltbewusstsein ist gestiegen
Insbesondere als Angler haben wir eine große Funktion als Naturschützer. Dabei sollte uns bewusst sein, dass Naturschutz bereits mit der richtigen Entscheidung zuhause oder im Supermarkt beginnt, lange bevor es ans Gewässer geht.
Aus Bequemlichkeit greifen wir schneller zu den in Plastik verpackten Artikeln, als uns mit einer mitgebrachten Dose an die Fleisch- oder Käsetheke zu stellen. Wobei dies eigentlich ganz leicht zu organisieren wäre, wenn wir nur im Vorfeld daran denken uns Dosen von zuhause mitzunehmen.
Haben wir unseren Einkauf für den alltäglichen Bedarf erledigt, folgen bei vielen von uns regelmäßig die Besorgungen für den nächsten Angelausflug im Fachgeschäft. Ähnlich wie an der Käse- und Wursttheke haben wir auch im Angelladen unseres Vertrauens die Möglichkeit, dass wir uns beispielsweise unsere Maden in einer mitgebrachten Dose abfüllen lassen können. Bereits durch solche Kleinigkeiten können wir einen wichtigen Beitrag leisten, dass weniger Plastik in Umlauf kommt.
Verzicht auf Einwegbehältnisse am Wasser
Schauen wir uns im Angelgeschäft um, können wir an vielen Stellen Plastik einsparen. Dies beginnt schon bei den Angelhaken. Meist entscheiden wir uns für fertig gebundene Haken, jeder einzeln in einer Plastiktüte verpackt. Wenn es die Zeit zulässt wäre es doch auch eine Überlegung wert, sich für die Haken in größerer Menge zu entscheiden. Diese sind zwar meist ungebunden, doch die Wahl dieser Variante könnte vielfach Plastik einsparen.
Wir können in vielen Situationen auf Plastik verzichten, solange es unsere Bequemlichkeit zulässt. Doch gerade als Naturschützer sollten wir eben diese überwinden und uns vor Augen führen, welche positiven Aspekte wir mit unserem überlegten Handeln für die Umwelt erreichen können.
Das in die Umwelt gelangte Plastik verweilt dort über viele Jahre und kann für das Ökosystem zur Gefahr werden. Für viele Vereine sind Müllsammelaktionen an den Gewässern zu einem festen Bestandteil der Vereinsarbeit geworden. Wir alle kennen die deprimierende Erkenntnis, dass der Müll meist nicht durch unsere Vereinsmitglieder verursacht wurde, sondern oft von anderen, aus Unachtsamkeit, hinterlassen wurde. Liebe Angelfreunde, lasst euch nicht entmutigen, seht den positiven Aspekt etwas Gutes für die Natur und Umwelt getan zu haben!
Der Sportfischerverband im Landesfischereiverband Weser-Ems e.V. möchte seine Mitglieder intensiver für den Gebrauch von Mehrwegartikeln sensibilisieren. Mit der Aktion „Angler gehen den Mehrweg“ möchten wir unsere Angler dazu animieren, anstelle von Einwegverpackungen Mehrwegbehälter zu benutzen.
Komplett auf Plastik zu verzichten ist schwierig. Wir wollen euch nicht dazu auffordern eure Verpflegung für den nächsten Angelausflug in einem Unverpacktladen einzukaufen, auch wenn das eine Überlegung wert wäre. Jedoch könnte schon bei der Entscheidung über die Getränkewahl anstatt zu Einwegflaschen zu Mehrwegflaschen gegriffen werden.
Müll gehört nicht an unsere Gewässer!
Weser-Ems-Verbandspräsident Heinz Gräßner hat zu dem Plakat mitgeteilt: „Viele unserer Angler kommen bereits mit einer stabilen Köderdose in die Geschäfte und lassen sich die gekauften Köder abfüllen. Wir möchten den Kreis mit unserer Aktion gern erweitern und Verständnis wecken, damit unnötig produzierter Plastikmüll auch an dieser Stelle bald ein Ende hat. Mit dem Aushang des Plakates bitten wir um Unterstützung, dieses Vorhaben umzusetzen, damit wir unsere Gewässer sauber halten und dem Einwegmüll die rote Karte zeigen.“
Janna Kruse
Sportfischerverband im Landesfischereiverband Weser-Ems e.V.