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Unbekannte Stationärrolle

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Reisiger "Brandungs-Pott" von 650g Gewicht. Wer hat diese Rolle gebaut?

Gestern auf dem Angelflohmarkt in Gaildorf bin ich auf diese ungewöhnliche Stationärrolle gestoßen.

Für 15 Euro habe ich sie mitgenommen, um sie später genauer identifizieren zu können. Mit dem beigen Plastik-Seitendeckeln und der einfachen glatt-schwarzen Lackierung erscheint diese Rolle wie ein Prototyp. Nirgendwo ist eine Firmenmarke zu finden. Mit dem Fingerpickup und der massiven Größe ist sie eindeutig eine Surf-Rolle für die Brandung, das verrät auch noch die aufgespulte mehrfarbige Schnur.

Anfangs hoffte ich unterbewusst, dass es sich um eine frühe deutsche Rolle handeln könnte. Beim Kauf geisterten einige verschwommene Anzeigen aus den 1940ern durch meinen Kopf. Daheim konnte ich dann schnell feststellen, dass es keine „Garant“ sein kein – ganz andere Form und nur 230 g schwer.

Die Rolle sieht auch irgendwie französisch aus, die Kurbel erinnert an Mitchell, die kantige Form und der gerade Fuß entfernt an Bretton, zumal Bretton auch viele Surf-Modelle hergestellt hat. Wer kann diese Rolle einer Firma zuordnen?

Infos bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Die Bauweise der anlegbaren Kurbel erinnert an französische Rollen von Mitchell und Bretton.
Der Fingerpickup macht dieses Modell zur Brandungsrolle. So kann bei extremen Würfen nie versehentlich der Bügel umschlagen.
Der Seitendeckel besteht aus einer beigen Kunststoffplatte.
Falsche Fährte: Eine "Garant" kann es trotz Halbbügel nicht sein. Diese Rolle sieht anders aus und ist nur ein Drittel so schwer. Aus: Fischwaid, Mai 1949.
Die Fährte zu Bretton ist schon heißer: Gerade Füße und kantige Formen. Aus: Katalog Noris-Shakespeare 1963.

Anmerkung vom 9. Januar 2023

Michael Schlecht schrieb per Mail: „Hallo Thomas, bei der abgebildeten Rolle handelt es sich um eine ADRIA von PMO. Herstellung ca. 1963. Warum die Abdeckungen nicht schwarz sind wie bei den anderen Rolle, die ab und zu mal bei Ebay zu finden sind, kann ich nicht sagen. Aber deine Rolle hat noch eine Spule aus Leichtmetall, spätere Ausführungen haben eine Kunststoffspule. MfG Michael“

Die Adria von PMO in einem DDR-Messebericht von 1965.

Auch Gerhard Dee hat sich gemeldet: „Hallo Thomas, bei Deiner Rolle handelt es sich um eine ungemarkte DDR-Rolle. Es gibt auch Exemplare mit dem Namenszug ADRIA auf dem Gehäusedeckel. Die ADRIA wurde in Oranienburg produziert. Herzliche Grüße, Gerhard“

Und auch Jürgen Keller: „Hallo Thomas, ich würde sie der DDR zuordnen, rein optisch und auch von der Plaste her. Gruß Jürgen“

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