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Stahlrolle von Sartorius

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Oben links: Sartorius-Rolle aus Edelstahl. Rechts daneben die übliche oxidierte (gebläute) Version. In der unteren Reihe Sartorius-Rollen, die von DAM vertrieben und mit Ziegenbock gemarkt wurden (kleine und große Ausführung).
Oben links: Sartorius-Rolle aus Edelstahl. Rechts daneben die übliche oxidierte (gebläute) Version. In der unteren Reihe Sartorius-Rollen, die von DAM vertrieben und mit Ziegenbock gemarkt wurden (kleine und große Ausführung). Bilder: P. Taudor

Normalerweise sind die Rollen dieses Typs aus Messing und wurden in den 20er Jahren von der Göttinger Firma Sartorius hergestellt, sogar auch von DAM vertrieben.

Sartorius hat vor allem Präzisionswaagen für Chemiker und Apotheker und Zubehör für die Geflügelzucht (Eierprüfer, Brutapparate) hergestellt. Die Angelgeräteproduktion war nur ein kleiner Bereich der Firma mit wenigen Mitarbeitern. Trotzdem haben die Sartorius-Rollen eine hohe Qualität.

Peter Taudor hat einige besondere Exemplare in seiner Sammlung, er schrieb uns dazu: „Hallo Thomas, hier ein paar Fotos von meinen Sartorius-Rollen. Das kleine Modell hat 54 mm Durchmesser, die großen Rollen 63mm. Die silberfarbene ist nicht verchromt sondern aus Edelstahl (nicht magnetisch!), was zur damaligen Zeit sicher etwas besonders war, da Edelstahl noch verhältnismäßig selten und auch teuer war. Es sind auch zwei besondere Stücke dabei, die mit der Ziege von DAM gemarkt wurden. Mit den besten Grüßen Peter“

Hallo Peter, laut Sartorius-Katalogen aus den 1920er Jahren hat es von diesem Rollenmodell eine kleine und größere Version in den Ausführungen mit und ohne Klicker gegeben. Die meisten Rollen bestanden aus oxidiertem (gebläutem) Messing mit vernickelten Teilen (Kurbel, Stege, Spule, Fuß). Oft ist heute die Oxidierung weggeputzt und das blanke Messing sichtbar. Es gibt aber auch extrem messingblanke Rollen, wahrscheinlich hat es eine solche auch gegeben. Laut Katalog gab es auf jeden Fall auch eine komplett vernickelte Variante. Von diesem Rollen-Modell konnte auf Anfrage bei Sartorius damals auch eine Aluminium-Version bestellt werden. Eine Version aus Edelstahl ist also etwas sehr besonderes. Sicher war das Material auch schwerer zu verarbeiten, weil härter. Die Seitendeckel wurden ja mit einer Form ausgestanzt, um die typische Furche einzupressen. Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Alle Rollen sind Ausführungen mit Klicker, es gab auch noch eine preiswerere Variante ohne Ratsche, die heute seltener auftaucht.
Alle Rollen sind Ausführungen mit Klicker, es gab auch noch eine preiswerere Variante ohne Ratsche, die heute seltener auftaucht.
DAM hat die Sartorius-Rollen auf der Frontplatte und häufig auch auf der Kurbel gemarkt. Diese konnte einfach abmontiert und mit einem Schlageisen gepunzt werden.
DAM hat die Sartorius-Rollen auf der Frontplatte und häufig auch auf der Kurbel gemarkt (rechts). Diese konnte einfacher abmontiert und mit einem Schlageisen gepunzt werden, ohne die Rolle zu beschädigen.
Spulen und viele Kleinteile sind bei den Messingrollen mit Nickel veredelt worden.
Spulen und viele Kleinteile sind bei den Messingrollen mit Nickel veredelt worden.
Aus dem Sartorius-Katalog von 1922: Es gab eine kleine und große Version in vernickelt oder oxidiert, auf Wunsch auch Modelle aus Alu und mit Multiplikatorgetriebe.
Aus dem Sartorius-Katalog von 1922: Es gab eine kleine und große Version in vernickelt oder oxidiert, auf Wunsch auch Modelle aus Alu und mit Multiplikatorgetriebe.
Zum Vergleich: Oben die komplett vernickelte Variante der Sartorius-Rolle. Bei den unteren Messingrollen sieht man schön die Bläuung. Bild: Jens Friedrich
Zum Vergleich: Oben die komplett vernickelte Variante der Sartorius-Rolle. Bei den unteren Messingrollen sieht man schön die Bläuung. Bild: Jens Friedrich
Links eine extrem messingblanke Rolle (geputzt oder gab es sie so ab Werk?), rechts die Version ohne Klicker. Bild: TK
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