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Köder von Sartorius

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Die Göttinger Firma Sartorius hat neben Präszisionswaagen und Brutapparaten für die Geflügelzucht auch Angelgeräte hergestellt. Hier eine Auswahl von Ködern.

Ich habe hier im Blog schön verschiedentlich den Torpedo-Spinner, einen vor Haken nur so starrenden Devon, der Göttinger Firma Sartorius vorgestellt.

Jetzt möchte ich ein paar andere Sartorius-Kunstköder zeigen. In der April-Ausgabe 1911 von „Der Sportfischer“ präsentiert Sartorius in einer Anzeige den Turbinen-Rekord-Blinker und den Universal-Sport-Spinner als Neuheiten der Saison. Für beide Köder damals wurde auch das DRGM angemeldet.

Der Turbinen-Rekord-Blinker ist ein ganz eigentümlicher Köder: Eer besteht aus einem verwundenen fischförmigen Blinkerblatt und ist bestückt mit zwei ausladenden Zwillingen („Italiener-Doppelhaken“). Es gab es diesen Köder in zwei Blechstärken, bei der Bestellung sollte man nämlich angeben, ob man diesen Köder zum Schleppen (0,5 mm) oder Werfen (1 mm dickes Blech) verwenden will. So steht es im Sartorius-Katalog von 1920. Dort wird weiter ausgeführt, dass es den Köder in Silber und Gold und in vier Größen (3,5, 4,5, 5, 6, 8, 10,5 cm) gegeben hat. Die kleinste Größe kam fürs Forellenangeln nur mit Enddrilling in den Handel.

Der Turbinen-Rekord-Blinker von Sartorius ist in seiner Form unverwechselbar.
Beim Universal-Sport-Spinner konnte offenbar durch Abschrauben des unteren Gewichts der Drilling gewechselt und das Ködergewicht verändert werden.

Der Universal-Sport-Spinner („System Kloss-Sartorius“) gab es in drei Größen, vergoldet, versilbert und oxidiert. 1920, zu Beginn der großen Inflation, kostete die größte Größe dieses Propellerköders unglaubliche 8,25 Mark! Im 1922er Katalog wurde aus Gold und Silber Weiß und Gelb. Wahrscheinlich gab es die Köder dann zur Kosteneinsparung nur noch verchromt und aus Messing. Auch den Turbinen-Rekord-Blinker gab es dann nur noch in „Goldgelb“ und „Silberweiß“.

Ein weiterer Blinker, der im 1920er Katalog auftaucht, ist der „Silberfisch Imperator“. Das fischförmige Blinkerchen mit typischem Auge und Schanzflosse wurde 1920 als Neuheit angepriesen. Es gab 1920 anfangs drei Größen (8, 9, 10,5 cm) des fein versilberten Köders. Der Blinker war auch immer mit Kopfdrilling bestückt und von Werk aus mit einem Patentwirbel. 1922 folgten dann weitere Größen in 3,5, 4, 5 und 10 cm.

Wer besitzt weitere Ausführungen dieser Köder? Bilder bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Der Silberfisch "Imperator" mit seinem charakteristischen Auge und typischer Schwanzflosse.

Anmerkung vom 15. Dezember 2021:

Markus Schober schickte uns Fotos von einem Turbinen-Rekord-Blinker mit nur einem Doppelhaken, wohl das kleinste Modell.

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