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Seltsame EW-Blinker

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Oben ein original EW-Blinker zum Vergleich. Die beiden unteren Köder sind seltsam geformt, auch die Hakenmontierung mit einem Tönnchenwirbel ist sehr ungewöhnlich.

Die EW-Blinker von Ernst Witt in Güstrow sind bei Sammlern allseits bekannt. Mit der Punze „EW“ sind sie unverkennbar. Auch der Nachbau aus den 1950er von Plate Bonn ist durch die Marke „EW Germany“ nicht zu verwechseln.

Jürgen Keller hat zwei Blinker in seiner Sammlung, die sich in der Form nur minimal von den EWs aus der Vorkriegszeit unterscheiden. Die Montierung von Wirbeln und Haken ist bei diesen Ködern aber komplett unterschiedlich.

Jürgen Keller schrieb per Mail: „Hallo Thomas, ich habe schon seit längerem diese drei schönen Blinker. Der EW-Blinker ist natürlich bekannt allerdings mit 14 cm eher selten. Die anderen zwei sind dem EW sehr ähnlich, aber unterscheiden sich doch deutlich an der Haken- und Wirbelbefestigung.  Sie sehen aber durchaus professionell gemacht aus, oder ein Bastler hat sich richtig Mühe gegeben. Gruß Jürgen“

Ich würde davon ausgehen, dass es sich bei den Ködern um EW-Kopien einen Fachhändlers oder Anglers handelt, eventuell auch ausgestanzt und in größeren Mengen produziert. Nach den 2. Weltkrieg gab es nämlich den begehrten EW-Blinker nicht mehr, deshalb hat Plate in Bonn ihn auch in den 1950ern gleich nachgebaut, um die Nachfrage abzudecken.

Wer weiß mehr? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de

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Die Wirbel wurden mit einem Tönnchen montiert. Offene Messingwirbeltönnchen gab es damals zu kaufen, die Ösen konnte man dann daheim selbst drehen.
Offene Tönnchen, bei denen man sich die Öse selbst drehen konnte, waren in den 1930ern im Fachhandel erhältlich.
Die Tönnchenwirbel wurden durch eine Öse in der Blinkerbohrung gehalten, sehr ungewöhnlich und eher improvisiert.
Auch der obere Wirbel und der Kopfdrilling wurden so befestigt.
Plate-Nachbauten des EW-Blinkers aus den 1950ern, gemarkt mit "EW Germany".
Anzeige von Ernst Witt ("EW"), Güstrow. Je nach Größe hieß der EW-Blinker damals "Goliath-" oder "Wieting-Blinker". Wieting ist ein Nachname, der nur in Norddeutschland vorkommt, offenbar der Erfinder des Köders. Aus: Deutscher Sportangler 1938.
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