Ich habe schon verschiedentlich hier im Sammlerblog berichtet, dass der Kölner Meister Schrader zuweilen seine Köder mit DAM Feuerfarbe verziert hat.
Dass das keine Ausnahme war, zeigen verschiedene Bachteufel und Schrader-Koppen, die ich in den letzten Jahren ergattern konnte. Jetzt habe ich wieder eine neue Koppe bekommen, die ebenfalls mit Feuerfarbe in typischem Schrader-Muster bemalt ist.
Als ich diesen Köder erstmals in der Hand hielt, habe ich mich auf die Suche meiner Dose Feuerfarbe gemacht, die ich vor bestimmt 20 Jahren aus dem Schrader-Nachlass zusammen mit vielen Ködern erwerben konnte. Und siehe da: In der Dose hatte ich damals einen kleinen Sol-Blinker belassen, den Schrader ebenfalls kunstvoll verschönert hatte. Diesen Köder hatte ich inzwischen ganz vergessen. Auf der Innenseite des Blinkerblattes ist noch der Preis von damals notiert.
DAM Feuerfarbe musste im Mischungsverhältnis 75% Klarlack und 25% Farbpulver angerührt werden. Auf dem Beipackzettel heißt es: „Möglichst nur soviel Farbe einrühren, wie im Moment benötigt wird, da eingerührte Farbe nach kurzer Zeit eindickt.“ Umso erstaunlicher erscheint es, wie filigran und mit wie vielen unterschiedlichen Farben die Schrader-Köder dekoriert wurden. Wahrscheinlich wurden immer verschiedene Köder mit einer Farbe dekoriert, bis diese aufgebraucht war. Dann wurde die nächste Farbe angerührt usw.
Meister Schrader hatte im Kölner Laden eine weibliche Mitarbeiterin, das sogenannte „Faktotum“. Sie stand im Laden, während Schrader zum Fischen in der Eifel unterwegs war. Sehr wahrscheinlich hat sie in Zeiten ohne Kundschaft die Köder so aufwändig und geschmackvoll bemalt.
Auf dem Mischbecher heißt es: „DAM Feuerfarbe erzeugt reflexartige Wirkung auf Spinner, Wobbler und Fliegen. Trotzdem die Farbe matt erscheint, sind Feuerfarben auf größere Entfernungen sichtbar.“ Die Feuerfarbe No. 2849 findet sich ohne Abbildung in den DAM-Katalogen von 1958 und 61.
Infos und Fragen an thomas.kalweit@paulparey.de
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