Die meisten Schrader-Köder stammen aus der frühen Nachkriegszeit. Die Schrader-Koppen wurden aber ganz eindeutig auch schon vor dem 2. Weltkrieg hergestellt.
Dies verrät eine Anzeige in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Die Fischwaid von 1949. Dort heißt es bei den Schrader-Koppen und -Devons: „Jetzt wieder lieferbar“. In keiner Anzeige von A. Schrader aus Köln werden Kunstköder in den Jahren nach 1945 überhaupt nur erwähnt. Deshalb kann man davon ausgehen, dass sich das „wieder lieferbar“ auf die Zeit vor dem Kriege bezieht.
Dass Schrader auch schon in den 1930er Jahren Kunstköder produziert hat, verrät eine Anzeige aus dem Deutschen Fischereiblatt von 1931, dort wird „Schrader’s Reflexspinner“ angepriesen, ein Köder, der uns bis heute unbekannt geblieben ist. Laut „Alte Kunstköder“ von Hendrik Olliges hat Schrader ab 1939 auch Koppen hergestellt.
Da auch die Schrader-Koppen aus der Vorkriegszeit offensichtlich mit den gleichen Stanzwerkzeugen wie die Vorkriegskoppen hergestellt wurden, sind Unterschiede nicht zu bestimmen. Es gab aber eindeutig zwei Schlageisen für den Schrader-Schriftzug, eines mit dicken und eines mit dünneren Buchstaben. Letztere sind deutlich seltener. Deshalb kann man nur spekulieren, ob es sich dabei um die älteren Köder handelt.
Auch bei den Drillingen gibt es leichte Unterschiede: Schrader-Koppen mit silbernen kantigen Sneckbent-Drillingen, die man als älter einschätzen könnte, und Koppen mit normalen Drillingen, wie wir sie heute kennen. Es ist da aber, was das Alter der Köder anbelangt, keine eindeutige Linie erkennbar. Auch nicht bei der Verwendung von ovalen oder sogar rechteckigen Sprengringen. Ovale Sprengringe stammen eindeutig aus der Vorkriegszeit, aber auch da könnten Restbestände ab 1949 verwendet worden sein. Die rechteckigen Sprengringe wurden bei Schrader anscheinend selbst gebogen, wie auch die Nadelwirbel. Fazit: Genau lässt sich leider nicht sagen, welche Schrader-Koppen wann hergestellt wurden. Die Produktionswiese war 1939 und 1949 die gleiche.
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