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Rolle gefunden?

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Abbildung aus dem Stork-Katalog 1926: Huchenangler mit auf der Rute liegend montierter Rolle mit geschlossenen Seitenplatten. Was damals sehr ungewöhnlich war, denn meistens waren die Seitenplatten zur Gewichtsersparnis und zur schnellen Trocknung der Seidenschnur "ventiliert", also durchbrochen oder durchbohrt.

Anfang des Jahres habe ich hier im Sammlerblog eine schwarze Rolle vorgestellt, die liegend auf die Rute montiert wurde.

Diese eigentümliche Rolle ist schwarz lackiert und besitzt auffällig geschlossene Seitenplatten. Beim Durchblättern edes 1926er Stork-Kataloges bin ich jetzt auf Fangbilder mit einem sehr ähnlichen Rollenmodell gestoßen. Es ist nicht die gleiche Rolle, aber doch ein vergleichbares Fabrikat.

Ein gewisser „P.“, der anonym bleiben wollte, hat damals der Firma Stork kapitale Huchenfänge gemeldet. Es könnte sich um den berühmten Huchenfischer Franz Piccola aus München handeln, über den wir hier im Blog schon berichtet haben. Eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden.

Im Text unter einem 20-Pfund-Huchen heißt es: „Erwähnen möchte ich noch, daß Ihre Ruten, Schnüre und Angeln trotz ihrer Billigkeit außerordentlich vorzüglich sind“. Seine besondere Rolle, die er auf den Fotos präsentiert, erwähnt P. in dieser Lobeshymne nicht ausdrücklich, es könnte also sein, dass sie kein Stork-Fabrikat war. Unter einem weiteren Fangfoto mit dieser Rolle heißt es aber: „gefangen mit Stork’schen Geräten“. Ein Fangfoto von P. ist mit 1914 datiert. Auf zwei Fotos findet sich auch eine Signatur oder Ortsangabe, sie ist schwer zu entziffern, es könnte „Sterssiek“ heißen, oder auch etwas ganz anderes.

Hinweise und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Zwei Huchen von 28 und 24 Pfund. Unter diesem Bild heißt es: "gefangen mit Stork'schen Geräten". Mit etwas Fantasie sind Schrauben oder Nieten für die Speichen der Rolle zu erkennen.
Eine sehr ähnliche Rolle wie auf den Fangfotos.
Auf diesem Foto mit 20-Pfund-Huchen sieht die Frontplatte der Rolle eindeutig geschwärzt aus. Zu erahnen ist ein heller Griffknauf, vielleicht aus Bein oder Horn. Es könnte aber auch die Reflektion eines glänzend schwarz lackierten Knaufes im Blitzlicht sein.
Man sieht die dicke Hanf- oder Seidenschnur, mit der damals gefischt wurde. Ungklaublich, damit so einen Huchen zu fangen!
Auf diesem Fangbild mit fünf Huchen zwischen 4,5 und 36 Pfund (alle gefangen innerhalb 30 Minuten!) blinkt die Frontplatte der Rolle wie blankes Metall auf. Es könnte sich aber auch um eine glänzend schwarze Lackoberfläche im damals sehr starken Blitzlicht handeln.
Im Zentrum der Rolle sitzt eine große Achsmutter.
Die bei einer neuen Rolle hochglänzenden schwarzen Oberflächen würden im Magnesium-Blitzlicht aus den Anfängen der Fotografie stark reflektieren.
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