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Revitalisierung der Aller

1994
Bei einer gemeinsamen Busexkursion wurden einige Naturschutz-maßnahmen, die an der Kleinen Aller umgesetzt wurden, besichtigt.
Bei einer gemeinsamen Busexkursion wurden einige Naturschutz-maßnahmen, die an der Kleinen Aller umgesetzt wurden, besichtigt. Bild: Aktion Fischotterschutz e.V.

Seit Ende 2012 ist die Aktion Fischotterschutz im Rahmen des Aller-Projektes im gesamten Einzugsgebiet der Aller aktiv.

Bei einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung in der Brackstedter Mühle in Wolfsburg wurden mit den Projektpartnern, dem Bundesamt für Naturschutz und der Volkswagen AG und vielen Kooperationspartnern, die Ergebnisse des Projekts nach sechs Jahre Laufzeit vorgestellt.

Ziel des Aller-Projektes war es, die zum Teil stark ausgebauten Fließgewässer wieder zu revitalisieren, Biotope zu vernetzen sowie örtliche Akteure bei Projektplanungen zu unterstützen. In der Projektlaufzeit waren die Mitarbeitenden des Aller-Projekts an 23 verschiedenen Fließgewässern tätig und über 50, auf die jeweilige Situation vor Ort abgestimmte Naturschutzmaßnahmen, wurden an den Nebengewässern der Aller umgesetzt. Besondere Schwerpunktgewässer waren hierbei die Kleine Aller im Landkreis Gifhorn/Stadt Wolfsburg, der Gohbach im Landkreis Verden und die Fuhse in der Region Hannover/Landkreis Peine. Mit vielen kleinen und großen Maßnahmen wurden Fließgewässerabschnitte, Ufer und Auen naturnäher entwickelt und Biotope miteinander vernetzt.

Otterschützer schützen auch Fische

Durch Einbau von über 5.800 Tonnen Kies und 121 Totholzelementen wurden die Lebensräume für die Wasserlebewesen aufgewertet und zwölf Sohlabstürze beseitigt, so dass die Fische den Fluss nun wieder durchschwimmen können. Weiter wurden 16 Feuchtbiotope für Amphibien angelegt, 12.700 qm Uferrandstreifen gesichert und über 5.200 heimische Bäume und Sträucher gepflanzt, die das Gewässer beschatten und aufwerten. Gemeinsam mit vielen Unterstützern, wie z.B. Behörden, Unterhaltungsverbänden, Angel- und Naturschutzvereinen und Anliegern, konnten so in der Kulturlandschaft an rund 22 km Fließgewässerstrecke die Lebensraumvielfalt für die heimische Tier- und Pflanzenwelt erhöht werden. Alle umgesetzten Maßnahmen sind auch auf einer interaktiven Maßnahmenkarte verortet und beschrieben (www.aller-projekt.de).

Die Evaluation der verschiedenen Maßnahmen zeigt auf, dass die revitalisierten Gewässerstrecken sehr schnell von den Fischen angenommen werden und sich hier die Individuenanzahl und -dichte erhöht hat.

„Die vielen Maßnahmen, die umgesetzt wurden, und die zahlreichen positiven Rückmeldungen, die wir bei der Evaluation des Projektes bekommen haben, zeigen, dass das Aller-Projekt sehr erfolgreich war. Der Erfolg war aber nur möglich, weil uns viele engagierte Akteure vor Ort unterstützt haben und wir so gemeinsame Erfolge erzielen konnten“, so Dr. Oskar Kölsch,  Vorstandsvorsitzender der Aktion Fischotterschutz.

Um den Menschen die Bedeutung der Fließgewässer näher zu bringen, stand das Aller-Mobil zur Verfügung. An rund 200 Tagen war dieses fahrbare Gewässerlabor im Projektgebiet unterwegs. Über 4.100 Teilnehmer, Schüler und Erwachsene, konnten mit Watstiefeln und Kescher ausgerüstet, ihren heimischen Bach untersuchen und die Wasserlebewesen bestimmen.

Das „Aller-Projekt – Verbindung von Lebensräumen zur Erhöhung der biologischen Vielfalt“ ist ein Naturschutzprojekt der Aktion Fischotterschutz, das durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt sowie durch die Volkswagen AG gefördert wird. Ziel des Projektes ist es, die biologische Vielfalt an den Gewässern und Auen der Aller und ihrer Nebengewässer nachhaltig zu steigern. Dafür werden bis Juli 2018 Naturschutzmaßnahmen an den Gewässern umgesetzt und begleitende Umweltbildungsprogramme mit dem Aller-Mobil durchgeführt.

-pm-

Zu der Abschlussveranstaltung des Aller-Projekte kam die Kooperationspartner, Unterstützer und Mitstreiter des Aller-Projektes in der Brackstedter Mühle zusammen. Bild: Aktion Fischotterschutz e.V.
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