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Regina mit Pickup und Power-Kurbel

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Umbau für die Brandung oder fürs Casting? Es gab die Regina mit schwarzer Kunststoffspule und weißer Bremsmutter, dann auch mit Aluspule und roter Mutter.

Dieses Modell der Regina-Sationärrolle wurde in den 1950er Jahren von der Firma Erwin Backhaus & Co. in Remscheid hergestellt.

Es gab diese Rolle in blauem und goldenem Hammerschlaglack und in schwarzem Schrumpflack (Kameralack), zudem mit Kunststoff und Aluspule sowie mit roter ind weißer Bremsmutter. Eine Vorläufer-Angelrolle mit gleichem Namen wurde Ende der 1940er Jahre in Wuppertal hergestellt…

Die hier gezeigte Variante ist ein ungewöhnlicher Umbau mit Power-Kurbel und großem Holzknauf, dazu ein Finger-Pickup anstatt Schnurfangbügel. Wahrscheinlich wurde diese Rolle fürs Brandungsangeln oder für den Weitwurf beim Casting verwendet. Die Umbauten sind sehr professionell durchgeführt, man kann davon ausgehen, dass diese Angelrolle ab Werk so in Remscheid produziert wurde, eventuell auch als Sonderanfertigung.

Witzigerweise sind die Reginas verkehrt herum beschriftet. Sollten sie wie eine Multi stehend auf der Rute gefischt werden? Übrigens wurden viele Reginas in die USA verkauft, Besatzungssoldaten waren damals ein wichtiger Markt für frühe deutsche Nachkriegsrollen, denn nur sie hatten etwas mehr Geld zur Verfügung.

Die Remscheider Firma Backhaus produzierte übrigens vor allem Ketten für Panzer und auch Seilbahnen, also sehr verlässliche Geräte. Anfang der 1960er Jahre gelangte die Firma durch einen Bestechungskandal im Rüstungsbereich zu bundesweiter Berühmtheit.

Wer hat weitere Informationen zur Regina? thomas.kalweit@paulparey.de

Regina Stationärrolle mit Pickup.
Vergleich mit der "normalen" Regina (links).
Die Schauseite der Regina, darunter der Originalkarton.
Werbeblatt der Regina. Wurde sie stehend auf der Rute gefischt, weil sie vor allem für US-Soldaten bestimmt war? Bild: Jürgen Keller
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