Ich hatte hier im Sammlerblog schon verschiedentlich über meine Leidenschaft für alte holländische Brassen- und Zanderposen berichtet (Posen-Schönheiten aus Holland, Teil 2). Kürzlich bin ich auf einem Angelflohmarkt in den Niederlanden wieder auf eine ganze Kiste gestoßen, die ich für wenig Geld erwerben konnte.
Holländische Posen sind oft naiv und mit kräftigen Farben bemalt. Man sieht, dass sie vor allem in den farbenfrohen 1960er und 70er Jahren hergestellt wurden. Viele spezialisierte Angler haben damals ihre eigenen “brasemdobbers” oder “schuifpennen” hergestellt, die dann über Fachhändler und Angelmessen verkauft wurde. In den Niederlanden hatte sich damals eine eigene Angelkultur herausgebildet, die deutlich von der englischen (Matchrute und Waggler, die nur am unteren Ende befestigt wurden) und französischen (unberingte Stipprute mit feinsten Posen mit Drahtkiel) abwich. Niederländische Schwimmer sind stets außergewöhnlich lang, um Hebebisse sicher anzuzeigen. Sie haben deshalb auch oft mehrere kleinere Auftriebskörper und als Laufpose stets zwei Ösen, eine unten und eine an der Seite.
Thomas Kalweit, thomas.kalweit@paulparey.de