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Phantoms von William Brown

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Phantom-Sammlung von Peter Taudor. Diese Köder wurden über 100 Jahre bis noch in die 1950er hergestellt. Besonders interessant sind die Original-Köder von William Brown.

Peter Taudor hat uns Fotos von seinen Phantom-Sammlung geschickt! Der Schotte William Brown hat seine „Phantom Minnows“ erstmals um die Mitte des 19. Jahrhunderts in den Handel gebracht.

Von den Zeitgenossen wurde dieser damals sehr populäre Köder aus Aberdeen als bester aller Zeiten bezeichnet. Er hatte aber wie alle Devon-Spinner ein Problem, er verdrallte durch seine Rotation ungemein die Schnur. Brown hat deshalb Philip Geens Patentwirbel in seine Köder eingebaut, es gab aber dann später Probleme mit der Verlängerung des Patents. Eine Lösung waren Köder die links- und rechtsdrehend waren und die beim Fischen abgewechselt werden konnten, um die Schnur zu entdrallen. 1889 kam dann ein Phantom-Modell mit verstellbaren Flügeln heraus, der „Reversible Spinner Phantom“ von H.L. Inskip.

In späteren Jahren wurden diese Phantoms von allen britischen Firmen nachgebaut, häufig finden wir heute Modelle von Allcock und Hardy. Es gab Ausführungen aus bemalter Seide aber auch aus Seezungenhaut, ja sogar aus robustem Drahtgeflecht oder Leder. Mit diesen Ködern wurde noch in den 1950ern auf den Britischen Inseln auf Lachs gefischt, eine über 100-jährige Erfolgsgeschichte!

Peter Taudor schrieb per Mail: „Hallo Thomas, da du immer auf der Suche nach Themen fürs Blog bist, hier einige Fotos von meiner Phantom-Sammlung. Die ältesten Stücke dürften die von William Brown sein, ich schätze sie auf die Jahre 1880 – 1920, genau konnte ich das nicht ermitteln. Vielleicht weiß ja ein anderer Leser mehr, die Brown Phantoms sind mit W B auf den Flügeln gemarkt. Schöne Handarbeit, der Körper dürfte aus Fischhaut oder Seide sein. Neben den Phantoms habe ich auch noch alte Devons in meiner Sammlung, die gefallen mir auch immer wieder sehr gut, werden auch heute noch viel verwendet. Beste Grüße Peter“

Wer hat weitere Infos und Anregungen? Bitte Mail an thomas.kalweit@paulparey.de

Bei den originalen Phantom Minnows von William Brown sind die Flossen mit W und B gemarkt. Hier ist links ein "B" zu erkennen, durch die dunkle Lackierung ist es nur schemenhaft zu sehen.
In der Vergrößerung sieht man ganz deutlich das "B" für Brown.
Hier ist auf der rechten Flosse deutlich ein großes "W" zu erkennen. Es gibt auch Köder, die sind mit "L" oder "R" gemarkt, das steht für die Drehrichtungen "left" und "right".
Dieser große Phantom hat keinen eingebauten Geens Patent-Wirbel mehr, nur noch ein Öse. Ein vorgeschalteter Wirbel mit Stahlvorfach musste für Entdrallung sorgen. Dass dieser größere Köder eher zum Hechtfischen gedacht war, zeigen auch die Drillinge am dicken Stahlvorfach, einer umsponnenen Bass-Seite, wie wir sie in Klavieren oder am Kontrabass finden.
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