Ein Angelplatz für Menschen mit Behinderungen ist an einem öffentlichen Gewässer wie dem Main kaum machbar? In Hainburg/Klein-Krotzenburg schon!
Hessenweit bislang einmalig entstand im Hainburger Ortsteil Klein-Krotzenburg auf Anregung und Planung des Hobby-Anglers Rainer Appel, der selbst schon über 40 Jahre am Main angelt, ein Angelplatz für Menschen mit Handicap. Allerdings konnte nur durch Unterstützung der Gemeinde Hainburg und dem unbürokratischen Handeln der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Aschaffenburg diese Idee verwirklicht werden.
„Immer öfter hörte ich von älteren oder gehbehinderten Anglern: ‚Ich kann meine ganze Ausrüstung nicht mehr alleine an den Main tragen, also muss ich warten, bis mir jemand hilft‘. Es kann nicht sein, dass Angler-Kollegen mit einem Handicap dem Angeln nicht mehr nachgehen, weil sie nicht mehr ans Ufer gelangen können!“, so Rainer Appel.
In Hainburg/Klein-Krotzenburg gibt es den ehemaligen Fähranleger, der, nachdem die Fähre außer Betrieb genommen und verkauft wurde, nicht mehr genutzt wird. Die Betonrampe sowie eine Schranke waren noch vorhanden und warum sollte hier kein Angelplatz für Menschen mit Behinderung entstehen? Auf Nachfrage beim Bürgermeister der Gemeinde Hainburg, Alexander Böhn, und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Aschaffenburg konnte kurzfristig ein Ortstermin vereinbart werden. Ohne große bürokratische Hürden wurde beschlossen, dass hier ein Angelplatz für Menschen mit Handicap entstehen sollte.
Der Handicap-Angelplatz wurde dann innerhalb kürzester Zeit mit sehr geringem finanziellem Aufwand und Sachspenden ortsansässiger Firmen so hergestellt, dass ein Befahren und Entladen eines Angler-Fahrzeuges am Angelplatz möglich ist und die Stelle natürlich auch barrierefrei mit einem Rollstuhl erreicht werden kann.
Ein ausgesprochener Handicap-Angelplatz an einem öffentlichen Gewässer, wie dem Main, ist bislang einzigartig in Hessen! „Eventuell haben wir ja mit diesem besonderen Angelplatz andere Städte und Gemeinden entlang des hessischen Mains angeregt, für ihre fischereibegeisterten Bürger auch eine solche Möglichkeit zur Ausübung ihres Hobbys anzubieten, weil diese Menschen körperlich nicht mehr in der Lage sind, weite Wege zum Mainufer zu bewältigen“, hofft Rainer Appel.
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