Vor ein paar Wochen war Uwe Wenzel aufgefallen, dass Modelle der DAM Quick Standard Stationärrolle identische Griffe besitzen wie die Shakespeare-Multirolle 1944M Modell EH.
Ich konnte daraufhin beim googeln entdecken, dass in den USA auch über frappierende Ähnlichkeiten zwischen Multirollen von DAM und Shakespeare diskutiert wurde. Entweder wurde da fleißig abgekupfert oder sehr eng zusammengearbeitet. Uwe Wenzel hat jetzt eine weitere Entdeckung gemacht, er schrieb uns:
„Hallo Thomas, am Wochenende, als ich an meinen ABU Record Sachen gearbeitet habe, ist mir mal wieder was aufgefallen! Es gibt nicht nur Übereinstimmungen bei DAM- und Shakespeare-Griffen von Stationär- und Multirollen. Besonders bei den vernickelten Multirollen gibt es sehr große Übereinstimmungen bei Shakespeare und ABU! Das Aussehen, die Bohrungen usw. sind sehr ähnlich, aber die Kurbelgriffe sind identisch, das können keine Zufälle mehr sein. Und bei ABU weiß man ja, dass sie spätestens in den Fünfzigern mit den USA zusammengearbeitet haben. Leider habe ich nicht sehr viele Shakespeare Rollen aus den Vierzigern, aber zwei Vergleiche habe ich mal durchgespielt. Zuerst das Shakespeare 1958 Triumph Modell ME und ABU Record 1550A, Baujahr 1943-46, dann Shakespeare Superior Kalamazoo 1962 Modell HD verglichen mit ABU Record 1800A, Baujahr 1943-46. Ich bin auf Eure Meinung gespannt. Viele Grüße Uwe“
Hallo Uwe, wieder sehr aufschlussreiche Forschungsergebnisse! Abu hatte ja viele Partnerschaften mit anderen Firmen. So wurden die Record Stationärrollen in Kooperation mit Siegrist in Zürich hergestellt. Auch Sportex in Ulm hat ja sogar Rollen für Abu gebaut, auch mit Zangi in Italien gab es enge Zusammenarbeit beim Rollenbau. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Schweden auch mit Shakespeare in den USA kooperiert haben, wo man doch ab 1956 sehr eng mit dem US-Vertrieb Garcia verbandelt war. Witzig ist, dass die Rollen jeweils in den USA bzw. in Schweden gebaut wurden. Die Patente lagen offenbar bei Shakespeare. Eventuell hatten die Amerikaner damals die Lizenz für den europäischen Markt an Abu weitergegeben und die Rollen wurden in Schweden nachgebaut. Vielleicht wurden auch amerikanische Teile zugeliefert. Sicher weiß aber ein Abu-Experte da noch einiges mehr! Beste Grüße Thomas
Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de
