Schaut man in die Angelgeräte-Kataloge der Leipziger Firma „Berndt, Lax & Co.“, kurz Belaco, aus den 1920er und 30er Jahren, dann fallen einem seltsam gemarkte Köder auf.
Auf einigen wenigen Kunstködern prangt in den Katalogen der Schriftzug „B.L.&Co.“, bei anderen Ködern steht dieser am Rand der Abbildung. Da liegt der Gedanke nicht fern, dass es gemarkte Belaco-Köder gegeben haben könnte. In fast 30 Jahren Sammeln ist mir aber noch nie so ein Exemplar untergekommen. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Druckmodel damals sozusagen mit einem Copyright markiert wurden, damit sie von anderen Angelgerätefirmen nicht abgekupfert werden konnten. Das ist damals nämlich in den Katalogen gerne und häufig passiert.
Der Schriftzug „B.L.&Co.“ steht oft auch auf Ködern anderer Hersteller, die unmöglich damit gemarkt sein konnten. Im Übrigen hat Belaco wahrscheinlich in der Vorkriegszeit nur Köder anderer Hersteller verkauft, auch aus den USA und Frankreich. Die Firma war zu dieser Zeit vor allem für die Herstellung von gespließten Ruten und einfachen Messingrollen bekannt. Erst in der Nachkriegszeit hat Belaco auch selbst Kunstköder produziert.
Wer hat weitere Infos? Bitte Mail an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 20. September 2022:
Es gibt übrigens alte Kunstköder, die eine sehr ähnliche Punze wie in den Belaco-Katalogen tragen. Diese uralten englischen Köder sind mit “C.L&Co.” für Charles Laight & Co, Redditch, gemarkt. Diese Punze kommt unter anderem auf uralten Gregory-Ködern aus den 1880ern vor. Es besteht also keine Verwechslungsgefahr 😉 TK
Anmerkung vom 23. September 2022:
Gerhard Dee schrieb per Mail: “Hallo Thomas, anbei ein Belaco Dreilöffel-Spinner in der Original-Schachtel. In ca. 30 Sammlerjahren ist das bisher der einzige Köder, bei dem der Name Belaco wenigstens auf der Dose auftaucht. Einen mit “Belaco” oder “B.,L.& Co.” gemarkten Köder habe ich bis heute noch nicht zu sehen bekommen. Herzliche Grüße Gerhard”