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Einbrecher, Journalisten und dicke Hechte

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Einbrecher, Journalisten und dicke Hechte

14.11.2013 09:48 von Matze Koch

Moni in Action

Journalisten leben manchmal gefährlich in Holland

 

 

Hallo, zusammen,

 

 

 

gestern war ich auf einer Filmtour in Holland mit meinem Kumpel Holly und meiner Moni unterwegs. Was ich da Verrücktes erlebt habe, kopiere ich Euch direkt aus meinem persönlichen Tagebuch hier rein:

 

 

 

Auszug aus Matzes Privat-Tagebuch:

 

(…) Die nächste Brücke die wir ansteuern befindet sich vor einem Prunkbau mit Fachwerk. Eine Seltenheit in Holland. Wer hier wohnt hat Geld. Wieder vergeht fast eine halbe Stunde ohne Biss, als ein blaues Zivilfahrzeug vor unserm Wagen hält und ein Polizist aussteigt. Er begutachtet meinen Wagen, sieht in die offene Heckklappe, bevor auch seine Kollegin aussteigt und dann mit ihm zu uns rüberkommt. Er bittet mich englisch zu sprechen, weil sein deutsch zu schlecht sei. „Okay, no problem“ sage ich, „my dutch isnt very much better than your german, I guess.“. Ich erwarte eine gewöhnliche Kontrolle, wie ich sie schon vielfach in Holland erlebt habe. Vispas vorzeigen, Personalien, manchmal auch Kontrolle der Ruten und Köder.

 

Auf Verbrecherjagd

 

Aber der wahre Grund für das Auftauchen der Polizei im Zivilfahrzeug haut mich dann doch einigermaßen um. Sie hätten einen Anruf bekommen, da würden Gestalten mit einer professionellen Kamera laufen. Da die Anwohner Angst hätten wir würden Einbrüche planen, müssten sie, um die „Anzeige“ zu dokumentieren unsere gesamten Daten aufnehmen. „I´m an anglingsport-journalist from germany, just doing my job here!“ erkläre ich, worauf sich ihre Minen ein wenig entspannen. Die Polizisten sind bestimmt, aber dennoch sehr höflich, weisen uns am Ende sogar drauf hin wir sollten besser die Heckklappe vom Bulli schließen, die Angeln seien doch sicher wertvoll. Perplex bin ich dennoch über die ganze merkwürdige Aktion. Gut, ich gebe ja zu: ein alter Bulli, komisch in oliv gekleidete Leute, hochwertige Kamera, das sieht in der Tat merkwürdig aus, scheint nicht zusammenzupassen und könnte auf eine osteuropäische Bande hindeuten. Der Polizist mein am Ende: „So I think I´ll be honored, to have controled such a popular Journalist?“ ich lache, bin mir nicht sicher ob er es ironisch meint, er guckte aber ernst und sehr freundlich zugleich. Wie auch immer er das angestellt hat.

 

 

Seine wie üblich weibliche Begleitung lächelt zwar süß, aber sie fordert auch Moni mit Nachdruck auf ihre Kamera abzulegen und auch ihre Papiere aus dem Wagen zu holen. Auch Hollys Daten werden haarklein aufgenommen. Wenn wir filmen möchten, müssten wir ihn unkenntlich machen, fordert er streng.

 

 

Ende der Kontrolle

Wir sind noch mitten bei der Kontrolle, da beißt es auf meine Stintrute. Die Pose bewegt sich nur langsam, Moni filmt einfach los, lässt die Polizei mit ihren Papieren einfach stehen und nimmt während ihrer Filmarbeit die Papiere zurück. Das nenne ich vorbildlichen Journalistinnen-Einsatz. Ich drille, während die Polizisten in ihren Wagen steigen, einen 72er aus, der auch gut ins Zeug geht, das muss am noch milden Wetter liegen. Ich bin sicher zu wissen, wer die Polizei gerufen hat. genau an dieser Brücke steht ein Prachtbau, der in Holland nur einem Millionär gehören kann. Wenn man die Häuserpreise hier kennt, und dann dies Haus betrachtet, weiß man Bescheid. Dann noch ein dicker BMW vor der Tür, das kann nur dieser Hausbesitzer gewesen sein, der sich von uns bösen Anglern in seiner Sicherheit bedroht fühlte. Kein anderer Bewohner hier könnte auch nur ein geringes Interesse daran haben wegen unserer Kamera die Polizei zu rufen. Na gut, man muss das natürlich irgendwo verstehen, denn hier hätte es viele Einbrüche gegeben, berichten die Polizisten. Am Ende lachen wir über die ganze merkwürdige Aktion.

 

 

„Matze Koch Stadtgespräch in Holland!“

 

 

 

Holly kommentiert lakonisch die Schlagzeile in der holländischen Presse am kommenden Tag: „Deutscher Angelsportjournalist als Einbrecher entlarvt!“

 

 

 

Einige Brücken weiter (etwa zwei Kilometer enfernt!) sprechen uns Anwohner an, was denn die Polizei von uns gewollt hätte. Wir scheinen schon Stadtgespräch zu sein.

 

 

 

(…)

 

 

 

Den Film dazu (ohne die Polizei, die werde ich schneiden!) seht ihr demnächst, denn die Fänge des Tages können sich sehen lassen. Und die nächsten Mätzchen gibts morgen! 🙂

 

 

 

 

 

Viele Grüße,

 

 

 

 

 

Matze Koch

 

 

 

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