Besonders die Buhnen sind bei den einheimischen Anglern als Hot Spots benannt. |
Dort, wo die Oberweser Nordrhein-Westfalen verlässt und in Niedersachsen weiterfließt, liegt – am Rande des Naturparks Solling Vogler – die kleine Ortschaft Lüchtringen. Rund 8,5 Kilometer der rechten Weserseite werden hier vom Fischereiverein Lüchtringen bewirtschaftet – eine fisch- und fischartenreiche Strecke, die auch Gastanglern offen steht.
01/2000
Von Dieter Schröder
Die Strecke weist sowohl Buhnen mit ruhigen Kesseln als auch schnelles Fließwasser auf. In den ruhigen Buhnen fangen Grund- und Friedfischangler vorwiegend Rotaugen, wobei Stückgewichte zwischen 300 und 800 Gramm nicht selten sind. Brassen erreichen ebenfalls zum Teil stattliche Gewichte, und vereinzelt kommen auch Karpfen und Schleien vor. Angelt man an den Strömungskanten, ist jederzeit mit fetten Döbeln zu rechnen. Wer den Köder in der vollen Strömung anbietet, wird des öfteren die Bekanntschaft einer großen Barbe machen. Topköder für diese Spezies: Würmer, Maden und Käse. Wer eine Zährte, einen Hasel oder einen Schneider fängt, muss diese Arten zurücksetzen, denn sie sind ganzjährig geschont.
An Salmoniden kommen in erster Linie Regenbogenforellen vor. Da die Wasserqualität der Weser von Jahr zu Jahr besser wird, ziehen aus den Zuflüssen der Region jedoch auch Äschen und Bachforellen in den Fluss – gern gesehene “Beifänge”. Meist beißen diese Arten beim Stippen auf Maden. Die Regenbogenforellen verschmähen auch einen fetten Tauwurm an der Grundrute nicht. An räuberischen Nicht-Salmoniden kommen außerdem Aale, Barsche, Hechte und Zander vor. Besonders gern wird den Aalen nachgestellt. Die meisten Angler bieten ihren Tauwurm oder Fischfetzen an der starken Grundrute mitten im Fluss an, doch lohnt sich durchaus auch ein Versuch mit der Posenangel in Buhnenkesseln. Nachtangeln ist erlaubt und erhöht die Fangaussichten erheblich.
Eine ebenfalls begehrte Beute ist der Zander. Sehr gute Fangplätze für die Stachelritter sind die Buhnenfelder unterhalb von Lüchtringen. Erfolgreichste Köder: tote Köderfische, Twister und Gummifische. Beste Fangzeiten: die späten Abendstunden im Herbst. Barsche kommen in Gewichten bis zu drei Pfund vor. Kleine Kunstköder wie Spinner, Twister und Mini-Wobbler, kleine, tote Köderfische und Tauwürmer reizen sie am ehesten zum Biss. Oft machen sie sich bei ihren Raubzügen in den flachen Buhnen durch lautes Platschen bemerkbar. Der größte Räuber in der Weser bei Lüchtringen ist der Hecht. Er erreicht Gewichte von mehr als 20 Pfund und hält sich besonders gern an den Stromkanten auf. Als Köder sind schwimmende, zweiteilige Wobbler, Tandemspinner und Gummifische zu empfehlen.
Beim Kunstköderangeln sollte man systematisch Buhne für Buhne befischen, also ruhig einmal an einem Tag die ganze Strecke abmarschieren. Wer es ruhiger liebt, kann einen toten Köderfisch an der Grund- oder Posenangel anbieten. Ein Rotauge von 200 bis 300 Gramm Gewicht wird hier selbst von einem Fünfpfünder nicht verschmäht, denn auch an der Weser gilt: großer Köderfisch – großer Hecht!
Info
Fischarten: Mindestmaß cm/Schonzeit
Hecht (45/1.1.-30.4.) Zander (40/1.1.-30.6.) Barsch (-/-) Aal (35/-) Bachforelle (25/20.10.-15.3.) Regenbogenforelle (25/20.10.-15.3.) Äsche (30/1.3.-30.4.) Karpfen (35/-) Schleie (20/-) Barbe (35/15.5.-15.6.) Döbel (-/-) Brassen (-/-) Rotauge (18/-).
Erlaubnisscheine:
DEA-Tankstelle Hennes Schlüter, Lüchtringer Weg 46, 37603 Holzminden, Tel. 05531/13777. Gebühren: Tag 12 DM, Woche 40 DM, Monat 60 DM, Jahr 150 DM.
Gesetzliche Bestimmungen:
Zwei Ruten. Spinnfischen ist vom 1.1. bis 30.4. untersagt. Nachtangeln erlaubt.
Lage:
In Ost-Westfalen – nahe der Stadt Höxter. Zu erreichen über die Bundesstraßen 64, 83, 239 und 497.
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