Sie taucht manchmal in ganz alten Köderkisten auf. Um 1910-20 fand sich dieser ungewöhnliche Köder auch in vielen deutschen Angelgerätekatalogen.
Die „Waterwitch“ wurde 1910 von Allcock & Co. zum Patent angemeldet. Den Köder gab es in mehreren Größen, für die Forellen-, Lachs- und Hechtfischerei. Der Körper besteht aus beweglichen Kugeln, besonders typisch sind auch die auswechselbaren Drillinge. Bei vielen Wasserhexen, die sich heute in Sammlungen finden, sind diese durch normale Wirbel an Sprengringen ersetzt worden, was aber so nicht original ist. Ursprünglich hatten die Drillinge keinerlei Wollpuschel, sie müssen nachträglich angebracht worden sein. Es gab übrigens auch eine schlankere Version ohne Seitendrillinge. Diese besaß aber auch optionale Bohrungen, um sie mit Zusatzhaken nachrüsten zu können.
Auch bei der Firma Brink in Bonn, Deutschlands ältestes Angelgeschäft, finden sich diese Köder im Katalog als „neuester Spinner Wasserhexe“. Brink war rheinischer Generalimporteur für englische Angelgeräte von Allcocks. Es gab die Waterwitch verchromt und vergoldet. Auch im DAM-Katalog von 1912 lässt sich dieser Köder entdecken.
Wer hat weitere uralte englische Köder aus deutschen Angelkisten? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de
Anmerkung vom 18. Mai 2020:
Markus Schober schrieb per Mail: „Moin Thomas, bei dieser Witch kannst du das Gewicht verändern. Ein englischer Sammler meinte, dass Allcock sogar Holzkugeln dazu im Sortiment hatte. Bestätigt ist diese Aussage allerdings nicht, auch wenn es durchaus Sinn macht, die Lücken aufzufüllen. Gruß Markus“